Surfen nördlich und südlich der Grenze
Die Atlantik-Küste ist bekannt für rauhe See. Kein Wunder also, dass es ausreichend Gelegenheit zum Surfen gibt – und mittendrin das Baskenland. Surfspots nennen das die Fans, die mit ihren Brettern durch Europa touren auf der Suche nach dem besten Point, immer offen für eine neue Erfahrung. Internet hilft dabei, die Erfahrungen demokratisch zu vermitteln und alle Spots allen zugänglich zu machen. Doch nicht immer sind die Spezialisten richtig informiert, das zeigt die folgende Bestandsaufnahme.
An der baskischen Küste zwischen Muskiz im Westen und Biarritz im Nord-Osten gibt es eine ganze Reihe von Stränden, die sich vorzüglich zum Surf-Sport eignen. Verschiedene Internet-Plattformen geben Tipps wo und warum.
„Viele glauben, dass das Baskenland nur in Spanien liege, doch das ist ein Irrtum. Die Autonome Gemeinschaft Baskenland – oder wie die Spanier sagen Pais Vasco – erstreckt sich länder-übergreifend. Das Gebiet beginnt bei Biarritz und endet westlich von Bilbao, der größten Stadt der Region“ – mit diesen Worten beginnt die Sport-Plattform mpora.de ihre Surf-Empfehlungen für die baskische Küste. Für deutsche Verhältnisse nicht schlecht, denn viele Deutsche können oft Andalusien geografisch nicht von Euskadi unterscheiden, geschweige denn zur Kenntnis nehmen, dass das Baskenland tatsächlich auf zwei Staaten aufgeteilt ist. (1) (Link)
Nach diesem erfreulichen Anklang beginnt bei mpora.de die Beschreibung von Insider-Details und Surfspots entlang der Küste, die dann leider einen überraschenden Einbruch erfährt. Doch immer der Reihe nach. Als hätte der baskische Gott diese Küste allein zum Surfen erfunden heißt es:
Auf diesem Landstrich dreht sich am Küstenstreifen fast alles ums Surfen. Mit Pukas gibt es sogar eine international erfolgreiche Surfmarke in der Region, für die auch der brasilianische Weltmeister von 2014, Gabriel Medina, fährt. Natürlich finden sich dort auch unglaublich gute Surfspots, die nur auf euren Besuch warten. Für unseren Surfspot-Guide fangen wir im Norden an und bewegen uns Richtung Süden über die Grenze nach Spanien und dann weiter in den Westen.
Es folgt die Liste der Surfspots, die zwar Hawaii nicht das Wasser reichen können, für europäische Verhältnisse aber beachtlich daher kommen – mit allen Details, die sich für Nichteingeweihte wie die Wettervorhersage für Fischer in Ostfriesland anfühlen, plus gastronomische Tipps, die für echte Sportlerinnen teilweise nicht unbedingt akzeptabel sind:
Region Anglet/Biarritz. Französisches Baskenland
Les Cavaliers. Relativ weit im Norden schon fast an der Flussmündung des L’Adour liegt der Spot namens Les Cavaliers. Dieser Spot ist für extrem gute Barrels berüchtigt und bekommt viel Swell ab. Daher ist das Kronjuwel von Anglet, Backup-Spot beim Quiksilver Pro France, immer einen Besuch wert, wenn es sonst überall flach ist. Die Sandbänke halten zudem normalerweise einem größeren Swell stand, ebenso wie die benachbarten Spots wie La Barre. / Swell: 1-10 Fuß / Swellrichtung: Norden – Westen / Untergrund: Sand / Welle: viele Peaks / Tide: nicht bei High Tide / Offshore: Ostwind.
La Grand Plage. La Grand Plage ist wohl der Spot mit den meisten Surfern im Wasser, da er quasi mitten in Biarritz vor dem berühmten Casino an der Promenade liegt. Trotzdem sollte man mal vorbeischauen in Verbindung mit einem kleinen Aufenthalt in dem mondänen Surferstädtchen mit ruhmreicher Geschichte. / Swell: 1-8 Fuß / Swellrichtung: Norden – Westen / Untergrund: Sand / Welle: viele Peaks / Tide: nicht bei High Tide / Offshore: Ostwind.
Lafitenia. Direkt bei dem Quiksilver Europe Headquarter liegt der Spot Lafitenia, der mit Sicherheit einer der besten Breaks der Region ist. Der Righthand-Pointbreak hält dank seines Untergrunds auch größeren Swells stand, läuft allerdings auch bereits bei kleineren Swells relativ konstant. / Swell: 3-15 Fuß / Swellrichtung: Norden – Westen / Untergrund: unebenes Riff mit Sand bedeckt / Welle: Righthand-Pointbreak / Tide: nicht bei High Tide / Offshore: Südwestwind.
Belharra. Nein, diesen Spot solltest du nicht unbedingt surfen – ganz davon abgesehen erwacht Belharra auch nur äußerst zum Leben. Doch wenn die Welle bricht, ist sie der Big Wave Spot schlechthin in Frankreich. Fernab der Küste am Outer Reef bricht bei einem großen Winterswell ein A-Frame, der massiv ist. Wenn du das Glück hast und zufällig das Spektakel stattfindet, solltest du es dir nicht nehmen lassen, den Big Wave Surfern zuzuschauen! / Swell: 20+ – 30+ Fuß / Swellrichtung: Norden – Westen / Untergrund: unebenes Riff / Welle: A-Frame Point / Tide: nicht bei High Tide / Offshore: Südwestwind.
Hendaye. Der Ausweichspot schlechthin, wenn überall sonst der Swell zu groß ist oder die Wellen als Closeouts auf ganzer Länge brechen. Hendaye liegt direkt an der spanischen Grenze, abgeschottet in einer Bucht, sodass Swells dort viel kleiner ankommen als in der Umgebung. Also, wenn alles andere zu groß ist, sollte Hendaye dein Ansprechpartner Nr. 1 sein. / Swell: 2 – 10 Fuß / Swellrichtung: Norden – Westen / Untergrund: Sand / Welle: viele Peaks / Tide: alle Tides / Offshore: Südwind.
Zweite Sicht der Dinge
Den selben Küstenstreifen und die anliegenden Surfspots beschreibt das Wassersport-Portal waveculture.de unter dem Titel „La Côte Basque“. Nach einer ethnografischen Kurzeinführung geht es weniger um technische Details, sondern mehr um touristische Information, wie Zufahrten, Camping oder Einkaufs-Möglichkeiten. Natürlich auch um das Erleben der Surfspots. (2) (Link)
Zu den beliebtesten Surfregionen in Frankeich zählt die im Südwesten liegende Côte d'Argent. An diesem schönen Küstenstreifen hat man das ganze Jahr über schöne Wellen für Anfänger und Cracks. Nimmt man noch die Reefbreaks der baskischen Küste hinzu, hat man eine große Auswahl an Top Spots in landschaftlich einmaliger Lage. Mit der Überquerung des Adour(-Flusses) kommt man ins Baskenland. Die Landschaft wird hügeliger bis alpin in den Pyprenäen, die Ortschaften sind malerisch verträumt und die Surfspots heben sich deutlich von denen der Côte d'Argent ab.
Das Baskenland hat drei französische und vier spanische Regionen. Die Basken sind stark auf ihre eigene Identität bedacht, wobei die französischen Basken dieses nicht auf so eine militante Art und Weise demonstrieren, wie dies teilweise die spanischen Basken tun. Das am dichtesten besiedelte Gebiet ist BAB (Biarritz, Anglet, Bayonne). Anfang August sollte man auf jeden Fall die Fêtes de Bayonne, das größte baskische Volksfest in Frankreich, nicht verpassen. Im Frühjahr findet ihr nicht nur sehr gute Surfbedingungen, sondern in den Pyrenäen auch noch ausreichend Schnee zum Snowboarden.
Anglet liegt eingezwängt zwischen Bayonne und Biarritz. Es ist der Ort mit den meisten Surfspots an der baskischen Küste. Anglets nördlichster Spot ist La Barre. Er liegt vom Wind geschützt zwischen zwei Molen und benötigt einen großen Swell , um zu laufen. La Barre hat die besten Wellen bei Ebbe. Auf der südlichen Seite der Mole befindet sich der Strand Les Cavaliers. Dieser Beachbreak ist einer der besten Spots von Anglet und kann auch noch wie La Barre bei großen Wellen gesurft werden. Zwischen Les Cavaliers und Cambre d'Amour liegen weitere Beachbreaks, deren Wellenqualität sehr gut sein können. Dort, wo die Wellen gut sind, sind immer extrem viele Surfer im Wasser, super crowed. Die Jugendherberge in Anglet ist eine viel gelobte Anlage. An der Promenade gibt es jede Menge Surf-Shops, bei denen ihr euch auch Surfboard ausleihen könnt.
Biarritz (bask: Miarritze), das einst feudale Seebad, ist das surferische Epizentrum von Europa. Der größte Ferienort an der französischen Atlantikküste bietet heute einen bunten Mix aus Jungen und Alten sowie aus Massentourismus und gut betuchten Franzosen, die ihre sommerlichen Residenzen hier haben. Grand Plage ist der Hauptstrand von Biarritz und liegt geschützt in einer großen Bucht. Im Sommer ist am Grand Plage selten entspanntes Surfen möglich, außer man lässt sein Board nach Sonnenuntergang zu Wasser, denn die Bucht ist nachts beleuchtet. Der Strand Côte des Basques liegt südlich von Biarritz und gilt eher als Spot für Longboarder. Einen Internetzugang findet man an der Hauptstraße schräg gegenüber vom Hotel du Palais.
Bidart ist ein tpyischer baskischer Ort mit einem malerischen Ortskern. Der Surfstrand, den man über einen kleinen, steilen Weg erreicht, bietet viele Peaks über sandigem und felsigem Untergrund.
Guéthary (Getaria), die kleinste Gemeinde an der baskischen Küste, zählt zu den schönsten Orten im Baskenland. Typische baskische Architektur in reizvoller Landschaft machen den Charme dieses Ortes aus. Guéthary ist ein Big Wave Spot und zählt zu den besten Reefbreaks von Europa. Um zum Break zu gelangen, ist eine gewisse Vorarbeit erforderlich. Wer nicht lange in der Brandungszone stecken möchte, sollte es vermeiden die Welle nach links zu surfen. Außerdem sollten hier nur geübte Surfer ins Wasser gehen. Vom oberen Parkplatz aus kann der Spot sehr gut beobachtet werden.
Lafitenia ist ein rechtsbrechender Reefbreak, der bei großen und kleinen Wellen gesurft werden kann. Bei einem großen Swell hat man einen steilen Einstieg in die Welle mit langen Wellenritten. Bei großen Wellen sollte der heftige Shore Break nicht unterschätzt werden. Zum Break kann man bequem in der Mitte der Bucht paddeln. Bei kleinen Wellen ist auch die Inside surfbar. In der Bucht gibt es einen Campingplatz mit Blick auf den Spot. Erreichen tut man den Spot, wenn man von der N10 der Ausschildung Acotz folgt (bask: Akotze).
St-Jean-De-Luz (bask: Donibane Lohizune) ist ein renommiertes Seebad und zugleich einer der bedeutendsten französischen Fischereihäfen. Der Ort ist besonders attraktiv durch seine landestypischen Gassen und Plätze sowie seinem farbenfrohen Hafen. Die Surfspots in der Bucht benötigen einen größeren Swell , um zu laufen. Der Reefbreak Pointe de St. Barbe, geschützt vom Nordwind im nördlichen Teil der Bucht, ist der am meist gesurfteste Spot in St-Jean-De-Luz. Bei einem sehr großen Swell hat auch die Nordseite der Bucht surfbare Wellen und bei viel Wind sind die Wellen für Windsurfer ideale Rampen zum Springen. An einem Riff 2 Kilometer vor der Küste befindet sich der Spot Belharra, ein weltweit bekannter Big-Wave-Spot.
Hendaye (bask: Hendaia) ist der letzte Ort vor der spanischen Grenze. Der Strand liegt geschützt in einer Bucht und bietet daher gut Wellen, wenn die Spots am offenen Atlantik nicht mehr surfbar sind. Der Beachbreak hat viele Peaks und ist auch sehr gut für Anfänger geeignet. An der Promenade kann man gut Parken und die Wellen checken.
Grenzübertritt
Wechseln wir wieder zu mpora.de, denn nun geht es ins „Pais Vasco“, also ins Baskenland, aber da waren wir ja eigentlich schon, doch vielleicht ist damit auch nur die künstliche Grenze zwischen Hendaia (frz: Hendaye) und Irun gemeint, die heutzutage glücklicherweise über eine schlichte Brücke ohne größere Kontrolle zu überqueren ist. Gleichzeitig will der Schreiber offenbar schnell nach Santander weiter, denn plötzlich werden die Sprünge größer … es entstehen auffällige Auslassungen:
Zurriola. San Sebastians lokaler Surfspot heißt Zurriola. Der Spot liegt quasi mitten im Herzen der Küstenstadt und wenn die Sandbänke gut liegen, können sehr feine Wellen entstehen. Nach dem Surf könnt ihr noch ein kühles Cerveza in einer der vielen Bars trinken oder in der Altstadt feine Tapas essen. San Sebastian bietet einfach für jeden Geschmack das richtige Ambiente! / Swell: 1 – 6 Fuß / Swellrichtung: Norden – Westen / Untergrund: Sand / Welle: viele Peaks / Tide: alle Tides / Offshore: Südostwind.
Zarautz. Zarautz zählt zu den ultimativen Surferörtchen Spaniens. Ein feiner Beachbreak, der nicht viel Swell benötigt, schmückt den Ort. Es gibt mehrere Peaks, doch gerade im Sommer ist das Line-Up sehr voll. Wer einen längeren Aufenthalt in Zarautz plant, sollte unbedingt den Campingplatz auf der Klippe am östlichen Ende der Bucht auschecken. Es muss zwar ein relativ anstrengender Weg zum Strand in Kauf genommen werden, doch allein die Aussicht ist es schon wert. Wer Abends Hunger hat, sollte unbedingt die Burger im MeleMele probieren! / Swell: 1 – 6 Fuß / Swellrichtung: Norden – Nordwesten / Untergrund: Sand / Welle: viele Peaks / Tide: alle Tides / Offshore: Südwestwind.
Laga. Laga heißt eine coole Bucht in der Nähe von Gernika. Dort gibt es zahlreiche Möglichkeiten und der Parkplatz direkt am Strand eignet sich ideal, um auch mal ein paar Nächte im Bulli zu übernachten. Wenn Swells die Bucht erreichen, entstehen erstklassige Wellen von Format. Zwischen den Surfs kann man ein kaltes Bier oder Eis an der Strandbar genießen. / Swell: 2 – 6 Fuß / Swellrichtung: Norden – Nordwesten / Untergrund: Sand / Welle: viele Peaks / Tide: alle Tides / Offshore: Südwind.
Mundaka. Mundaka ist wohl der bekannteste Spot im Baskenland – und nicht ohne Grund weltbekannt. Es braucht schon ein mehr bisschen Swell, damit der Surfspot anfängt zu laufen. Doch dann gibt es wohl mit die besten Barrels des Landes. Der Lefthand-Pontbreak liegt an einer Flussmündung und ist bekannt als sehr crowed, sobald es pumpt. Der Einstieg funktioniert über den Hafen. / Swell: 3 – 12 Fuß / Swellrichtung: Norden – Westen / Untergrund: Sand / Welle: Lefthand Pointbreak / Tide: Low – Midtide / Offshore: Südwestwind.
Sopelana. Sopelana (baskisch: Sopela) liegt nördlich von Bilbao und zeichnet sich durch einen konstanten Beachbreak aus, der nicht viel Swell verlangt, um zu funktionieren. Übernachtungsmöglichkeiten und die unmittelbare Nähe zu Bilbao sorgen hier vor allem im Sommer für Crowds im Wasser. Trotzdem, worth a visit! / Swell: 1 – 8 Fuß / Swellrichtung: Norden – Westen / Untergrund: Sand / Welle: viele Peaks / Tide: alle Tides / Offshore: Südwind.
Richtig, wir haben fünf Surfspots gezählt auf der Küstenlinie von Hegoalde, des südlichen (spanischen) Baskenlandes, denn „hego“ heißt „Süd“ und „alde“ bedeutet „Seite“ (im Gegensatz zum französichen Iparralde genannten Teil. Nur ganze fünf Spots? Das könnte etwas kurz gegriffen sein, werden sich die Kennerinnen des Hego- Panoramas sagen. Die erste Ergänzung (ökologischer Art) kommt von edreams.de – also bitte nochmal dreißig km Küste zurück: (3) (Link)
Mundaka. Dieser Strand ist 90 Meter lang und 100 Meter breit. Er befindet sich mitten im Biosphärenreservat Urdabai, weshalb seine fast unberührte Natur das Markenzeichen ist. Die Wellen in Mundaka gehören zu den Top Wellen Europas und sogar der Welt. Sie sind sehr hoch und erreichen teilweise eine Länge von 400 Metern. / Level: mittel – hoch / Wellentyp: links / Untergrund: Sand / Beste Reisezeit: ganzjährig, außer im Sommer.
Einverstanden, diese Ergänzung macht Sinn, linke Wellen sind selten und deshalb besonders erwähnenswert. Doch das war noch nicht alles. Weil wir auch noch bei waveculture.de nachgeschaut haben, bestätigen sich die Befürchtungen der Hegoalde-Kennerinnen, dass da ein paar wichtige Spots unterschlagen wurden. Interessanterweise legt waveculture mehr Wert auf den Unterschied zwischen den Nationalstaaten, zur Orientierung in Hegoalde müssen wir deshalb bei „Spanien“ nachschauen. Zurück auf Los an die Grenze. Beim Spot-Hopping finden wir endlich auch Bakio – unverzeihlich, diesen Ort zu unterschlagen, der immerhin einsprang, als für den Surf-Weltcup in Mundaka die Wellen nicht ausreichend waren. Leider haben sich bei waveculture.de einige Detailfehler in den Beschreibungen eingeschlichen – Ost und West sollten auch beim Surfen nicht verwechselt werden: (2) (Link)
San Sebastian (baskisch: Donostia) hat zwei Beachbreaks: Playa de Gros (gemeint ist Zurriola) und Playa de la Concha. Playa de Gros ist ziemlich bekannt und wird im Sommer mitunter recht voll. Playa de la Concha liegt geschützt in der großen Bucht und läuft nur bei einem großen Swell . Die Spots sind nicht übermäßig genial, aber San Sebastian eignet sich sehr gut, um abends Party zu machen oder einfach typisch spanisches Flair (???) in der Altstadt zu genießen. Für Surfer, die spanisch lernen wollen und auf die Welle nicht verzichten möchten, ist Sanse auf jeden Fall ´der Ort´. Bei der Pukas Surf-School oder im gleichnamigen Shop könnt ihr euch auch Boards ausleihen.
Zarauz (baskisch: Zarautz) ist im Sommer ein sehr populärer Badeort und der Beachbreak zählt zu den besten in der Region. Regelmäßig werden hier auch nationale und internationale Surf-Competitions ausgetragen. Die Wasserqualität korreliert jedoch im Sommer negativ mit dem Bekanntheitsgrad des Ortes. Bei der Pukas Surf-School an der Strandpromenade könnt ihr euch Boards und Wet Suits ausleihen. Abends findet ihr viele nette Bars und gute Campingplätze gibt es auch in der näheren Umgebung.
Orrua … (an der Mündung des Urola-Flusses bei Zumaia) zählt zu den besten Rechten im Baskenland. Sie kann genial, aber auch gleichzeitig furchterregend sein, unterschätzt werden sollte sie jedoch niemals. Der Spot kann einiges an Swell vertragen, wird bei guten Bedingungen allerdings auch voll. Zumaia … hat eine Rechte, die über sandigen Untergrund läuft. Sie bricht neben der Hafenmole und kann auch noch bei fetten Wellen gesurft werden.
Mundaka. Diese legendäre Welle und 'Europe's longest left´ bricht ziemlich hohl auf die Sandbank einer Flussmündung. Abhängig von der Lage der Sandbank kann die Welle wie ein Pointbreak brechen und extrem lange Ritte ermöglichen. Damit die Welle läuft, benötigt der Spot einen größeren Swell . Da Mundaka zu den bekanntesten Spots Spaniens zählt, sind hier immer sehr viele Surfer anzutreffen. Im Ort gibt es einen Surfshop, bei dem man auch Boards zu günstigeren Preisen als in Frankreich erstehen kann. Gute und preiswerte Campingplätze und Restaurants sind vorhanden. Good luck!
Bakio … ist eine kleine Ortschaft 20 Kilometer westlich von Mundaka und hat einen Beachbreak, der oft höhere Wellen hat, als die Spots in der Umgebung. Parken ist direkt am Strand möglich. Wie in Mundaka gibt es hier auch eine starke Localszene! (Was fehlt ist der Tipp, sich die landschaftlich einzigartige Insel Gaztelugatxe anzuschauen, die über weniger Swells, dafür 300 Treppenstufen zu erreichen ist, die Kapelleninsel des heiligen Johannes ist bereits vom Strand in Bakio aus zu sehen).
Barrika … liegt hinter Sopelana und Meñakoz (von Bakio aus gesehen ist diese Beschreibung etwas irreführend, denn es liegt vor Sopelana, baskisch: Sopela, auch liegt die besagte Treppe näher bei Sopela als am Ortskern von Barrika, weshalb sie gelegentlich Sope zugeordnet wird). Die Welle ist eine lange Linke , die über felsigen Untergrund bricht und nur 2 Stunden vor und nach Ebbe gesurft werden kann. Zum Wasser kommt man über eine lange Treppe (an einem großen Parkplatz vorbei, neben der Bar Golfo Norte).
Meñakoz … in der Nähe von Sopelana ist mittlerweile ein sehr bekannter Big-Wave-Spot. Die Welle zählt zu den größten surfbaren Rechten in Europa. Es ist keine sehr lange, aber extrem kraftvolle Welle, die bei auflaufendem Wasser und Flut surfbar ist (der Zugang ist nicht ganz einfach zu finden).
Sopelana … ist ein ca. 4 Kilometer langer Strand mit diversen Beachbreaks ganz in der Nähe von Algorta (diese Info ist nicht richtig: der Hauptstrand von Sopela ist 750 m lang und heißt Salvaje, der nördliche Teil wird auch Atxabiribil genannt; Barinatxe ist die im Süden folgende Minibucht, der Weg ins Wasser geht über Steine; auf dem Weg Richtung Algorta liegen weitere Strände – Gorondatxe, Azkorri – ohne Auto-Zugang, die sich ebenfalls zum Surfen eignen). Es gibt linke und rechte Wellen, die sehr kraftvoll sind und teilweise Tubes werfen. Surfen kann man zu allen Gezeiten, aber besser bei auflaufendem Wasser und Flut. Voll wird es im Sommer oder am Wochenende, wenn sich halb Bilbao gen Strand bewegt (das gilt nur für Salvaje-Atxabiribil). Der Reefbreak La Galea (Algorta) südöstlich von Sopelana (falsch: südlich!) ist für Cracks eine gute Alternative. Die sauber und lange laufende Rechte hat allerdings den Nachteil, dass sie nur schwer zugänglich und gefährlich ist.
Ereaga. Direkt in Algorta ist der nächste Spot zu Bilbao. Bei Flut bricht eine kraftvolle Linke nahe der Mole und bei Ebbe bricht eine sehr gute Rechte am Strand. Wegen seiner geschützten Lage ist es eher ein Winterspot. Die Wasserqualität kann man auf gar keinen Fall schön reden.
… und Naturschutz
Bliebe anzufügen was alle Surf-Plattformen vorenthalten bzw. vernachlässigen: dass die Surf-Szene im Baskenland nicht nur für Sport bekannt ist, viele Surferinnen und Surfer sind auch aktiv und regelmäßig im Naturschutz tätig. So sind sie selbstverständlich auch dabei, wenn es darum geht, die Strände in freiwilligen Einsätzen von angeschwemmtem Meeresmüll zu befreien. Dass Surferinnen im Baskenland auch Ökologinnen sind – unklar ob und wie weit sich diese organische Verbindung in Europa bereits herumgesprochen hat.
ANMERKUNGEN:
(1) Surfportal mpora.de (Link)
(2) Wassersport-Portal waveculture.de (Link)
(3) Reiseportal edreams.de (Link)
FOTOS:
(1) Surfszene Baskenland (Foto Archiv Txeng – FAT)
(2) Surfszene Baskenland (Foto Archiv Txeng – FAT)
(3) Surfkarte waveculture.de
(4) Surfszene Baskenland (Foto Archiv Txeng – FAT)
(5) Surfszene Baskenland (Foto Archiv Txeng – FAT)
(6) Surfszene Baskenland (Foto Archiv Txeng – FAT)
(7) Surfkarte waveculture.de