Die Kategorie KULTUR umfasste von Beginn an die Themenbereiche Euskara (baskische Sprache), Literatur, Wissenschaft, Gastronomie, Sport und Tradition. Später kam die Rubrik "Wirtschaft Soziales" hinzu.
Baskisch, Literatur, Kultur
"Vor 40 Jahren haben wir von einer baskischen Kultur, wie wir sie heute haben, nicht einmal geträumt". Der Schriftsteller Anjel Lertxundi (Orio, * 1948) zieht eine positive Bilanz bei der Entwicklung der baskischen Sprache, Literatur und Kultur im Allgemeinen. Lertxundi gilt als einer der großen Erneuerer des Erzählens in baskischer Sprache. Sein umfangreiches vielfältiges Werk ist von Experimentierfreude geprägt, er benutzt Elemente aus verschiedenen Stilen und Epochen und fügt sie neu zusammen.
Spurensuche im Baskenland
Die Geschichte der baskischen Sprache ist nicht nur von Unterdrückung geprägt, sondern auch von Widerstand und wachsendem Selbstbewusstsein. Das Euskara hat bis heute mit negativem Sozialprestige und der Dominanz des Spanischen zu kämpfen. Welche Perspektiven kann es also für das Baskische geben? Ein Projekt von Angelina Schülke (19), unterstützt durch ein Stipendium der zis-Stiftung, widmete sich im Sommer 2022 genau dieser Frage und gelangte dabei zu inspirierenden wie erstaunlichen Entdeckungen.
Rioja und baskischer Txakoli
Die Önologin Ana Martín (Bilbao) gilt als eine der Geburtshelferinnen des neuen Txakoli-Weins, einer typisch baskischen Produktion. Als überzeugte Verfechterin der Arbeit in den spanischen und baskischen Weinkellern hat sie wissenschaftliche Methoden in die Weinproduktion eingebracht. Nach 1995 war Ana Martín als Beraterin für die Provinzverwaltung Bizkaia mit der Neu-Entwicklung des traditionellen baskischen Txakoli-Weins beschäftigt. Bis 2000 arbeitete sie 5 Jahre lang am Wiederaufleben des Txakoli.
Der große Kooperativen-Ausstieg
Die Kooperativen Orona und Ulma waren Teil des Kooperativen-Multis MCC, Mondragon Cooperative Corporation. Sie stellen 15% des Konzernumsatzes und 14% der Arbeitsplätze, waren aber mit ihrer Position in der Geschäftsführung nicht zufrieden. Weil ihre Änderungs-Vorschläge abgelehnt wurden, haben die jeweiligen Aktionär*innen auf ihren Versammlungen am 16.12.2022 den Austritt aus dem MCC-Kooperativen-Verbund beschlossen. Über fünf grundlegende Fragen soll der Hintergrund der Entwicklung erklärt werden.
Der Baske Francisco Cepeda
Der Name Francisco Cepeda müsste eigentlich in goldenen Buchstaben auf den Seiten des baskischen Radsports stehen. Doch leider ist der Fahrer aus Sopuerta in der Geschichte untergegangen. Er war der erste Baske aus Hego Euskal Herria, dem südlichen Baskenland, der die Tour beendete. Gleichzeitig war er auch der erste Baske, der während einer Etappe der Tour de France starb. Die Geschichte vom Tod von Francisco Cepeda im Jahr 1935 am legendären Galibier-Berg, ein Jahr vor dem faschistischen Putsch.
In der Steinzeit domestiziert
Seit Jahrhunderten gelten Hunde als beste (tierische) Freunde des Menschen. Wann tatsächlich der erste Hund domestiziert wurde, hat die Wissenschaft womöglich lange unterschätzt. Ein Knochenfund im Baskenland (Zestoa, Gipuzkoa) hat jetzt neue und überraschende Hinweise auf die Ursprünge der Kultur der Haushunde ergeben. Ein Oberarmbein (Humerus), das einer Höhle gefunden wurde, dürfte dem ersten domestizierten Hund Europas gehört haben. Ein Bericht im “Journal of Archaeological Science Reports“.
Widerstand gegen Franco
Völlig unhistorisch wird die 60-jährige Aktivität der Untergrund-Organisation ETA heutzutage von der bürgerlichen Presse und rechten Politikern umfassend als “Terrorismus“ bezeichnet, ohne in Betracht zu ziehen, dass die Gruppe aus einer bürgerlichen Partei entstand, zu einer Zeit, als im spanischen Staat keinerlei demokratischen Rechte existierten: im Franquismus. Vor allem die Baskisch Nationalistische Partei PNV steht in engem Zusammenhang mit der ETA-Gründung. Eine unangenehme Angelegenheit.
Hausgemachte Fußball-Hypothese
In Katar hat die umstrittenste Fußball-Weltmeisterschaft aller Zeiten begonnen. Frauenrechte, Menschenrechte – nicht nur die demokratische Welt, sogar WM-Kicker üben scharfe Kritik. Wer dabei ist, darf sich feiern lassen, aus verschiedenen Gründen trifft das auf einige Länder nicht zu. Die einen haben sich nicht qualifiziert, die andern dürfen nicht, weil sie nicht offiziell anerkannt sind. Die baskische Auswahl (Euskal Selekzioa) zum Beispiel. An fußballerischer Qualität würde es nicht fehlen.