Euskara

Beschrieben wird hier die Geschichte der baskischen Sprache, des EUSKARA, seiner Entwicklung und Verbote, sowie die aktuelle Sprachpolitik in den verschiedenen Regionen des historischen Baskenlandes: Navarra, Iparralde, Autonome Gemeinschaft Baskenland.

leseus1Doppelt gegen den Strom

Im Juni 2023 wurde im Txalaparta-Verlag ein Buch vorgestellt, das die Beziehung der aktuellen lesbisch-feministischen Bewegung in Euskal Herria mit der baskischen Sprache Euskara behandelt. Es geht somit um zwei “Abweichungen“ von der gesellschaftlichen Dominanzkultur. Erstens, Lesbe zu sein und das Lesbisch-Sein offen zu zeigen, zu leben und in der Gesellschaft ihre Sichtbarkeit einzufordern. Zweitens, die Minderheiten-Sprache Euskera zu praktizieren, sie zu fördern und neue Begriffe zu erfinden.

euskan1Spurensuche im Baskenland

Die Geschichte der baskischen Sprache ist nicht nur von Unterdrückung geprägt, sondern auch von Widerstand und wachsendem Selbstbewusstsein. Das Euskara hat bis heute mit negativem Sozialprestige und der Dominanz des Spanischen zu kämpfen. Welche Perspektiven kann es also für das Baskische geben? Ein Projekt von Angelina Schülke (19), unterstützt durch ein Stipendium der zis-Stiftung, widmete sich im Sommer 2022 genau dieser Frage und gelangte dabei zu inspirierenden wie erstaunlichen Entdeckungen.

catgal1Ko-Amtssprachen in Madrid

Die spanische Regierung und ihre Unterstützer-Parteien aus Katalonien und dem Baskenland haben die Geschäftsordnung des Parlaments mit absoluter Mehrheit geändert, und die Benutzung verschiedener Ko-Amtssprachen erlaubt. Die Postfranquisten von der PP und die Faschisten von VOX bezeichneten den Vorgang als "illegal" und verließen den Tagungsraum, als damit begonnen wurde, die ersten Redebeiträge auf Baskisch, Katalanisch, Galizisch zu halten. Das Parlament ist zerstritten, die Legislatur beginnt.

k2022aWieder laufen für die Sprache

Im Jahr 2021 – wie alle zwei Jahre – sollte im Baskenland wieder ein KORRIKA-Lauf stattfinden. Die Corona-Pandemie hat dies verhindert. KORRIKA bedeutet “Lauf“ in der baskischen Sprache, dem Euskara. Bei der KORRIKA handelt es sich um eine Initiative, die Lernen und Gebrauch des Euskara fördern soll. Elf Tage und zehn Nächte lang laufen kleine und große Gruppen von Euskara-Unterstützerinnen durch das gesamte historische Baskenland. 2022 ist es nach dem Ausfall des Vorjahres endlich wieder so weit.

midas1Fortschritte bei Euskara

Der Verband europäischer Minderheiten-Medien, MIDAS, ist ein Zusammenschluss von europäischen Medien, die in sogenannten Minderheiten-Sprachen publizieren. Unter dem Titel “Minderheiten in Europa“ publizierte die slowenische Zeitung Primorski Dnevnik ein Interview mit Martxelo Otamendi, dem langjährigen Chefredakteur der baskischen Tageszeitung Berria und vorher auch bei Euskaldunon Egunkaria. Thema ist die aktuelle Lage der baskischen Sprache Euskara und spanische Repression gegen die Sprache.

1533aZum ersten Mal gedruckte Begriffe

Der baskische Verlag Mintzoa in Iruñea (Pamplona) hat in Paris das Exemplar eines Buches aus dem Jahr 1533 entdeckt, in dem die ersten baskischen Wörter der Geschichte gedruckt erscheinen. Es handelt sich um das Werk "De rebus Hispaniae memorabilibus" (Die erinnernswerten Dinge Hispaniens) des italienischen Chronisten Marineo Siculo, der in der Epoche der endgültigen Eroberung des Königreichs Navarra über Jahrzehnte hinweg am kastilischen Hof beschäftigt war. Darin sind 57 baskische Begriffe zu lesen.

eustu01Zwischen Stagnation und Frust

Nach wie vor erfordert es große Anstrengungen, die baskische Sprache Euskara zu erhalten, ihre Kenntnis und ihren Gebrauch zu fördern. Von Zeit zu Zeit wird die Entwicklung mit Studien überprüft. Die Daten der 7. Sozio-linguistischen Erhebung ergeben unterschiedliche Ergebnisse: Stabilität in der Region Baskenland (Euskadi), eine leichte Verbesserung in der Region Nafarroa und eine schrittweise Verschlechterung in Iparralde wider. Im Süden ist Euskara offizielle Sprache, im baskischen Norden nicht.

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Frankreich schießt den Vogel ab

"Frankreich ist das Land in Europa, das seine Minderheiten-Sprachen am schlechtesten schützt". Die Aussage stammt von Davyth Hicks, dem Generalsekretär des Europäischen Netzwerks für sprachliche Gleichheit (ELEN). ELEN hat bei den Vereinten Nationen eine Beschwerde gegen den französischen Staat eingereicht wegen anhaltender Diskriminierung von Minderheiten-Sprachen wie dem Euskara. Nachdem der französische Verfassungsrat das in Iparralde praktizierte Verbindungs-Modell für illegal erklärt hat.

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