Die Kategorie KRIEG1936 behandelt die Ereignisse nach dem Militär-Aufstand vom 18.Juli 1936, insbesondere die Folgen des Krieges für das Baskenland: die Vernichtung der Stadt Gernika durch die Legion Condor, Geschichte des Picasso-Gemäldes. Konsequenzen der Diktatur in den baskischen Regionen, die nazistische Intervention während des 2.Weltkriegs in Südfrankreich, das Konzentrationslager Gurs, die Maquis-Guerrilla. Generelles Thema ist die Aufarbeitung von Krieg, Kriegsverbrechen und Diktatur.
Vernichtung durch die Legion Condor
Xabier Irujo, Historiker und Leiter des Zentrums für Baskische Studien an der Uni Nevada, hat zehn Jahre lang alle verfügbaren Einzelheiten des Angriffs auf Gernika recherchiert, für sein Buch "Gernika, 26. April 1937". Er gilt als der beste Kenner der Kriegsverbrechen der Legion Condor in Bizkaia. "Auf eine Gräueltat folgt immer eine Lüge, Franco hat die Bombardierung angeordnet, das ist dokumentiert", so Irujo bei der Präsentation des Buches "Gernika. Genealogy of Lie". Ein Rückblick auf Gernika.
Blinder Fleck antifaschistischer Aufarbeitung
Das Erinnerungs-Institut der Region Navarra hat eine umfassende Studie über die wirtschaftliche Repression veröffentlicht, die in Navarra gegen die Überlebenden des faschistischen Terrors von 1936 praktiziert wurde. Das Franco-Regime führte mehr als tausend Gerichts-Verfahren durch, dabei hatten Repressalien Vorrang vor Bußgeld-Erhebung. Bei dieser Form von Repression ging es um Enteignung von Besitz und willkürliche Strafgelder gegen Republikaner und Antifaschisten, um sie wirtschaftlich zu ruinieren.
Tödliche Kriegsspiele der Nazis
Zornotza (spanisch: Amorebieta) liegt 20 Kilometer östlich von Bilbao. Während des Spanienkrieges im Frühjahr 1937 kamen die aufständischen Truppen mit Hilfe ihrer deutschen und italienischen Verbündeten aus genau dieser Richtung. Mit dem Angriff auf Durango hatten die Faschisten eine neue Offensive begonnen, deren Ziel die Einnahme der baskischen Hauptstadt war. Zornotza wurde aufgrund seiner strategischen Lage beim Vormarsch auf Bilbao von der aufständischen Luftwaffe mehrfach heftig angegriffen.
Die Geschichte von Luzy Martos aus Zirauki
Luz Higinia Goñi Ayestarán aus Navarra war 35 Jahre alt, als sie von der Gestapo in Paris verhaftet wurde, in der Rue du Nord 22 im 18. Arrondissement, wo sie als Hausmeisterin lebte und arbeitete. Vermutlich fiel sie, wie viele andere auch, einem Spitzel zum Opfer. Die Chronik dieser finsteren Jahre begann allerdings nicht 1941 im besetzten Frankreich, sondern einige Jahre zuvor während des Spanienkriegs von 1936 bis 1939, als sie auf der Seite der Republik gegen den Faschismus kämpfte.
Friedhof Polloe Donostia
Das Madrider “Tal der Gefallenen“ – Diktator Francos Mausoleum – zeichnet sich dadurch aus, dass neben faschistischen Soldaten willkürlich auch republikanische Tote dort begraben liegen. Putschisten und republikanische Opfer in einer Gruft. Zur großen Überraschung der baskischen Öffentlichkeit geschah Ähnliches 85 Jahre lang auf dem Polloe-Friedhof von Donostia. Fast unbemerkt. Bis die linke EH Bildu der Sache nachging und das Institut Aranzadi den kleinen Skandal der Kriegs-Aufarbeitung bestätigte.
Makabre Reiseroute an der Nordküste
Am 26. April 2021 jährt sich zum 84. Mal die Vernichtung der baskischen Stadt Gernika-Lumo, ausgeführt von der nazideutschen Legion Condor im Dienste der aufständischen National-Katholiken mit General Franco an der Spitze. Wenige Wochen nach dem Massenmord in Gernika war der Krieg im Baskenland vorbei (Juni 1937), im restlichen Spanien sollte er noch weitere zwei Jahre dauern. Kaum bekannt ist, dass die Faschisten noch in Kriegszeiten einen makabren Kriegs-Tourismus anboten, an der Bizkaia-Küste entlang.
Legion Condor vs Durango, Eibar, Gernika
Genau 85 Jahre sind vergangen, seit Bizkaia und Teile Gipuzkoas mit einer Serie von Terror-Bombardierungen überzogen wurden, die das Land im Frühjahr 1937 verwüsteten. Nacheinander wurden Durango, Eibar und Gernika angegriffen. Die "experimentelle" Bombardierung von Gernika mit Spreng- und Brandbomben zerstörte 85% der Stadt. Gernika erlebte drei Faktoren gleichzeitig: Terror gegen Zivilbevölkerung, ein Test der Waffen und Bomben-Effektivität und ein verspätetes Geburtstagsgeschenk für Hitler.
Berango und die notwendige Erinnerung
In Zusammenarbeit mit dem Memoria-Institut Gogora und dem Museum der “Gedenkstätte Eiserner Gürtel“ hat die bizkainische Stadt Berango das Buch "Berango in Memoriam, 1936-2020" herausgegeben, das der örtlichen und regionalen Öffentlichkeit die Episoden näher bringen soll, die die Einwohner*innen der Stadt während des Spanienkriegs erlebt haben. Ganz speziell geht es dem Autoren darum, das Schicksal der kleinen, in der Geschichtsschreibung häufig vergessenen Orte während des Spanienkrieges zu schildern.