nazis ipar01Besetzung des Nordbaskenlandes

Das Baskenland auf französischem Staatsgebiet war kein Schauplatz großer Schlachten oder bemerkenswerter kriegerischer Handlungen – abgesehen von der schmerzlichen Bombardierung der Stadt Biarritz (bask: Miarritze) seitens der Alliierten. Es war auch kein Ort besonderer Aktivitäten der Resistance. Von direkten Kriegsgefechten blieb das französische Baskenland verschont, da es von nationalsozialistischen Truppen kampflos besetzt wurde aufgrund des deutsch-französischen Waffenstillstands.

(2015-07-18) Dieser Vertrag wurde am 22. Juni 1940 vom kollaborierenden Vichy-Regime unterschrieben. Nach der Landung der Alliierten zogen sich die Nazis in der Normandie und in der Nord-Provence zusammen, dies war Teil ihres strategischen Rückzugsplans, um nicht von den Befreiungstruppen eingekesselt zu werden. Die große Mehrheit verließ Iparralde (1), das französische Baskenland, im August 1944, die allerletzten wurden vom baskischen Bataillon Gernika im April 1945 aus der Festung Royan vertrieben (2). Dies mag der Grund dafür sein, dass es nur wenig Literatur gibt über die Zeit der Besetzung des französischen Baskenlandes und speziell über den Widerstand gegen die Besetzer. Das erweckt den Eindruck, als ob weder die Besetzung selbst noch der Widerstand dagegen von Bedeutung gewesen wären, und dass aus diesem Grund die Erwähnung dieser Geschichte unmöglich oder unwichtig sei. Doch das ist nicht richtig. (3)

Tatsache ist, dass die Vorgänge im Baskenland von der besonderen geostrategischen Lage der Region bestimmt waren. Das Baskenland wurde, wegen seiner Grenzlage mit Spanien, zu einem theoretisch neutralen, oder besser gesagt „nicht kriegsbeteiligten" Land. Zugleich wurde es zwangsläufig zum Korridor für Flüchtlinge, Widerständler, Informationsnetze und alliierte Militärs, die den Klauen der Nazis entkommen waren, auf ihrem Weg, sich der alliierten Seite wieder anzuschließen. Diese Tatsache ist bisher möglicherweise nicht ausreichend beleuchtet worden. Das Kriegsgeschehen verursachte eine Situation, in der dem Baskenland zumindest theoretisch strategische Bedeutung zukam. Denn in den Plänen, die die Nazis zur Besetzung Gibraltars entworfen hatten, sollte zunächst das Baskenland und in der Folge die gesamte iberische Halbinsel durchquert werden: Plan "Felix" wurde dieses Vorhaben genannt. Andere Pläne von ähnlichem Charakter (wie der Plan "Isabelle") oder die Verteidigungs-Pläne "Ilona" und "Gisela" hatten zum Ziel spanische Häfen zu besetzen, um die Landung der Alliierten auf der iberischen Halbinsel zu verunmöglichen.

nazis ipar02Die Nazis schlossen die Möglichkeit einer alliierten Landung an der spanischen Küste oder am Golf von Gascogne nie aus und zwar aus guten Gründen. Tatsächlich versuchte Churchill zu einem bestimmten Zeitpunkt Roosevelt davon zu überzeugen, den zweiten Schauplatz einer Landung hier zu realisieren und nicht an der französischen Mittelmeerküste, wo sie bekanntermaßen tatsächlich stattfand. Darüberhinaus gibt es Gründe, die dieses strategische Interesse stützten. Die Häfen von Bayonne (bask. Baiona) und Saint-Jean-de-Luz (bask: Donibane Lohizune) waren trotz ihrer Limitation für schwere Frachter sicher und leicht zu verteidigen. Der in der Nähe liegende Flugplatz von Parma war von militärischem Interesse. Bayonne und seine Umgebung bargen wichtige ökonomische Zentren: Hochöfen und die Chemiefabrik in Boucau; Sprengstofflager und die Waffenfabrik in Blancpignon (am linken Ufer des Adour), Flugzeugbau in Anglet. Der Handel mit Spanien Richtung Nazideutschland lief in großen Dimensionen über Land und Häfen. Zum Beispiel wurden aus Bilbao stammend im ersten Trimester 1941 monatlich 30.000 Tonnen Eisenerz im Hafen von Bayonne angeliefert. Auch auf politischem Terrain war das Baskenland für unterschiedliche Szenarien von Bedeutung.

Wären die Alliierten eines Tages daran interessiert gewesen, das Franco-Regime zu ersetzen durch eine ihnen zugeneigte Regierung, wären die Basken möglicherweise als Bündnispartner in Frage gekommen; gleichzeitig gibt es Indizien dafür, dass die Nazis ebenfalls an einer Nutzung der Basken interessiert waren für die Sicherung ihrer Machtstellung gegenüber einer französischen Nachkriegs-Regierung. Aufgrund der dürftigen Informationslage empfiehlt es sich, dieses interessante Thema nicht weiter auszuführen. Stattdessen sollen im Folgenden drei Veröffentlichungen vorgestellt werden, die in Zusammenhang stehen mit verschiedenen Aspekten der Besetzung des Baskenlandes durch Nazi-Deutschland.

Die älteste Erscheinung stammt aus dem Jahr 1985: "Cambo sous l´occupation allemande. 1940-1944" von Dominique Halty (Cambo unter deutscher Besetzung), eine der vielen Veröffentlichungen lokaler Forscher, deren Interesse leider wenig auf der damaligen Gegenwart lag. Der Autor, der die Zeit der Besetzung selbst erlebt hatte und damals im Rathaus von Cambo-les-Bains, baskisch: Kanbo (4) arbeitete, gründet seine Ausführungen nicht nur auf eigene Beobachtungen und zahlreiche Interviews mit Zeitzeuginnen, sondern auch auf Presseartikel jener Zeit sowie auf lokale und regionale Archive von Rathäusern und Regionalregierungen. Das Ergebnis skizziert eindrucksvoll die Geschichte des baskischen Grenzgebiets unter nationalsozialistischer Fremdherrschaft – bis 1942 war die Region bekanntermaßen durch eine künstliche Grenzlinie in eine besetzte und eine unbesetzte Zone aufgeteilt (5). Diese von den Nazis streng kontrollierte Grenzlinie ging von Saint-Jean-Pie-de-Port (bask: Donibane Garazi) über Saint-Palais (bask: Donapaleu) nach Salies-de-Béarn (okzitanisch: Salias). Zusätzlich zu dieser Grenzlinie galt die baskische Küste als Verbotene Zone. Ende 1942 wurde von der französisch-spanischen Grenze ausgehend ein Verbotsstreifen geschaffen, der eine Breite von 15 km hatte und scharf kontrolliert wurde. Allen, die nicht eindeutig nachweisen konnten, in dieser Region zu leben, war der Zugang untersagt.

Unter diesen Voraussetzungen werden die verschiedenen Aspekte des lokalen Lebens beschrieben und die Auswirkungen der deutschen Anwesenheit in der Region. Die Flüchtlingswelle, die diese kleine Grenzregion erreichte, geht der Ankunft der deutschen Truppen voraus, die am 28. Juni 1940 in Cambo ihre Kommandantur errichten. Von da an sah der Ort vier Jahre lang eine große Zahl deutscher Soldaten aufmarschieren, die verschiedenen Einheiten angehörten. Die Nazis bauten hier keine dauerhafte Garnison auf, stattdessen führten sie hier die Truppen zusammen, die von der Front abgezogen wurden, um sich vom Kampf zu erholen, oder Einheiten der Wehrmacht, die neu organisiert werden mussten.

Die Lebensmittelknappheit, die Verschlechterung der Lebensbedingungen, die Rationierung und der Schwarzmarkt als deren logische Folge, dazu der Bedarf an Produkten und Materialien aller Art für das alltägliche Leben, bis hin zu Arbeitskräften, bereit nach Deutschland geschickt zu werden oder für den Bau der Verteidigungs-Anlagen an der Küste zum Einsatz zu kommen – all das prägte die alltägliche Realität in Cambo. Daneben wird im Buch das soziale Leben kurz umrissen, einige der bedeutendsten Kollaborateure werden geschildert. Auch die Einwohnerinnen, die auf die eine oder andere Weise auf Seiten der Resistance aktiv waren.

Im Hintergrund steht immer die Staatengrenze, an der die unterschiedlichsten geheimen Aktivitäten zusammenliefen: vom banalen Warenschmuggel bis hin zur höchst gefährlichen Tätigkeit als Fluchthelfer (Passeur) oder Überbringer von Nachrichten und Informationen über spanisches Staatsgebiet hin zu den Stellungen der Alliierten. Die Gestapo und die deutschen Zolltruppen versuchten gegen diese Aktivitäten vorzugehen, indem sie Akteure und Verdächtige gleichermaßen verfolgten und festnahmen, darunter befanden sich auch bekannte Persönlichkeiten. In dieser Grenzregion waren es Basken aus dem Süden, die sich einzeln oder vernetzt mit alliierten Gruppen, dieser gefährlichen Arbeit widmeten. Die Tätigkeiten einzelner Fluchthelfer werden im Buch ausführlich beschrieben.

Aus dem Jahr 1987 stammt die Veröffentlichung des Buches "Les Fougères de la liberté. 1939-1945. Le franchissement clandestin de la frontiére espagnole dans les Pyrénées-Atlantiques pendant la Seconde Guerre Mondiale" von Emilienne Eychenne (Die Farnkräuter der Freiheit. 1939 bis 1945. Das heimliche Überqueren der spanischen Grenze im Departement Pyrénées-Atlantiques während des Zweiten Weltkriegs), veröffentlicht im Verlag Milan Editeur Toulouse. Der Titel bringt deutlich zum Ausdruck, welcher Thematik sich die Autorin mit diesem Buch widmet. Bereits 1978 schrieb sie ihre Doktorarbeit an der Universität von Toulouse-Mirail zum selben Thema. Auf fast 400 Seiten – untermauert mit Fotografien, Landkarten und Dokumenten – untersucht die Autorin, nach einer Analyse der geografischen Umgebung der Grenzen des Baskenlandes und des Béarn, die verschiedenen Elemente, die das heimliche Überqueren der Grenze während der nationalsozialistischen Besetzung beinhaltet: in erster Linie die Organisation und Verteilung der deutschen Truppen, die der Grenzkontrolle zugeteilt waren, einschließlich der verschiedenen Spezialeinheiten im Bereich Repression und deren Maßnahmen mit dem Ziel, die Grenze undurchlässig zu machen. Das Buch rückt die Figur des "Passeur" (Fluchthelfer) entsprechend in den Mittelpunkt und beschreibt die verschiedenen Modalitäten, politische und ökonomische Motivationen, die Funktionsweisen der Hilfsnetzwerke, die Hauptwege und untersucht die wichtigsten Netzwerke, die sich der Information und dem Widerstand widmeten oder die sich auf die Hilfe für Flüchtlinge spezialisierten, die in ihrer Mehrzahl nicht aus dem Baskenland kamen. Ein wichtiger Abschnitt des Buches bezieht sich auf das belgische Netzwerk "Réseau Comète" (6), das sich auf die Rettung und Evakuierung abgestürzter alliierter Piloten konzentrierte und in seiner kurzen Lebenszeit 800 Personen retten konnte und 1.500 Helfer hatte, unter anderem Baskinnen beider Seiten der französisch-spanischen Grenze. Wie zum Beispiel Katalin Aguirre, die in Ciboure (7) (bask: Ziburu) eine der letzten Etappen organisierte vor der Überquerung des Grenzflusses Bidasoa, für die über Jahre hinweg Florentino Goicoechea aus Hernani erfolgreich zuständig war. Dieser wiederum brachte die ihm Anvertrauten nach Donostia-San Sebastián, von wo aus sie zum englischen Konsulat in Bilbao gebracht wurden. Erst dort konnten sich die alliierten Flieger als "gerettet" betrachten.

nazis ipar03Eine quantitative sowie qualitative Studie über die Flüchtlinge leitet das zweite Kapitel des Buches ein, in dem mit Genauigkeit und vielen Beispielen die unterschiedlichen Schicksale der Flüchtlinge beschrieben werden, die es schafften, die Grenze von Frankreich nach Spanien zu überqueren, um dort in die Hände der Guardia Civil zu fallen, womit die wahren Probleme erst begannen. Am Ende sollten sie ihr Ziel erreichen, aber erst nach einem mehr oder weniger langen, jedoch immer qualvollen Aufenthalt im Konzentrationslager von Miranda de Ebro. Andere wurden zuvor ins Gefängnis von Pamplona gebracht, wiederum andere wurden nach der Verhaftung vorübergehend in den Hotels der Kuranstalten Betelu (Navarra) oder Urberuaga (Markina, Bizkaia) untergebracht. Eine ausführliche Schilderung der Lage der Flüchtlinge, begleitet von detailliertem Kartenwerk, Namenslisten usw. schließen das Buch ab, das auf einer ernsthaften Recherche in den lokalen Archiven von Bayonne und denen der Anciens Combattants fußt und umfangreiche Aussagen von Zeitzeugen, Presseartikel und eine ausführliche Literaturliste umfasst.

Zum Schluss sei das Buch "Quand Hitler bétonnait la côte basque" (Als Hitler die baskische Küste betonierte) des Ingenieurs Francis Sallaberry aus Bayonne erwähnt, das 1988 im Verlag Jean Curutchet Editeur-Harriet in der Hauptstadt von Lapurdi herausgegeben wurde. Der Autor umreißt darin die Geschichte der deutschen Truppen zu Land, zu Wasser und in der Luft, die von 1940 bis 1944 die baskische Küste besetzt hielten. Er beschreibt, wie der Titel erschließen lässt, die Verteidigungsanlagen, die die Nazis entlang der Atlkantikküste auf einer Länge von ungefähr 30 km bauen ließen sowie deren militärische Ausstattung. Die Anlagen sind Teil des sogenannten Atlantikwalls, der sich ab August 1942 von Norwegen bis Hendaia (frz: Hendaye) erstreckte, um eine mögliche Landung alliierter Truppen zu verhindern. Es beginnt mit einer allgemeinen und chronologischen Einführung der unterschiedlichen Phasen der Besetzung unter Benennung der wichtigsten Begebenheiten. Auch wird die Entwicklung der verschiedenen militärischen Einrichtungen beschrieben, die unterschiedlichen Truppeneinheiten, Aktionen der Resistance bis hin zur Flucht der Nazis, die nach der Landung der alliierten Truppen in Normandie und Provence der Umzingelung durch die Resistance zu entgehen versuchten.

Ein besonders trauriges Kapitel spielt dabei die Bombardierung von Biarritz seitens der Alliierten mit 90 zivilen Toten und von Anglet mit 33 Toten. Einzelne Kapitel widmen sich im Detail der Zusammensetzung der verschiedenen Waffen und Einheiten der Nazis, die im französischen Baskenland stationiert waren. Die Wehrmacht war vorwiegend durch Truppen zusammengesetzt, die nur vorübergehend zur Erholung oder Neuzusammensetzung hier waren. Ihre Geschichte wird bis zu ihrer Vernichtung oder Auflösung nachgezeichnet. Die Luftwaffe, die sich am Flugplatz von Parma in Biarritz einquartiert hatte und sich vorwiegend der Schulung von Piloten widmete, wurde bei dieser Bombardierung von Biarritz im Jahr 1944 liquidiert.

Unvergesslich ist die Fabrik Breguet in Anglet, in der das gigantische Flugzeug Blohm & Voss gebaut und die Flügel für das Nahaufklärungsflugzeug Focke-Wulf Fw 189 Uhu produziert wurden. Die Kriegsmarine nahm, in Küstenregionen logisch, einen wichtigen Platz ein, nicht wegen der schweren Kriegsschiffe, sondern auf Grund der Dienstleistungen, Truppen, Abwehreinheiten, Standorte für Wasserflugzeuge und Flottillen, die von anderen Küstenorten der Region ankamen, aus Bordeaux-Royan und La Pallice-Rochelle.

Der Rest des Buches konzentriert sich auf den Bau des Atlantikwalls, der auf Anweisungen Hitlers von der Organisation Todt (8) ausgeführt wurde. Die verschiedenen Typen militärischer Konstruktionen, ihre Zielsetzung, ihr Standort, ihre Ausstattung, Bedienstete, sowie die Einsatzbewegungen der Zwangsarbeiter werden vom Autor analysiert und minuziös beschrieben und anhand jedes einzelnen Bauwerks entlang der gesamten baskischen Küste. Sallaberry schließt das Buch mit einem Kapitel über den aktuellen Zustand jedes einzelnen dieser Verteidigungsbauten, die den Ruhm des Dritten Reiches verewigen sollten. Traurigerweise hat dieses Reich in der kurzen Zeit seiner Existenz in Iparralde viele Opfer gefordert: 197 Erschossene oder im Kampf Getötete, 223 zivile Opfer, 274 Internierte und 1.446 Deportierte, von denen nur 832 in ihre Heimat zurückkehrten. Abschließend sei angemerkt, dass die vielen ins Buch aufgenommenen Fotografien – zum Großteil unveröffentlicht – Ergebnis einer sehr sorgfältigen Forschungsarbeit in Archiven, Bibliotheken und Dokumentationszentren sind.nazis ipar04

ANMERKUNGEN:

(1) Der französische Teil des Baskenlandes ist das von Alters her baskischsprachige Gebiet im äußersten Südwesten Frankreichs. Es wird auf baskisch Ipar Euskal Herria (Nördliches Baskenland) oder Iparralde (Nordgebiet) genannt und umfasst drei historische Territorien: Lapurdi (franz: Labourd), Nafarroa Beherea (franz: Basse-Navarre, dt: Nieder-Navarra) und Zuberoa (franz: Soule). Das französische Baskenland grenzt im Süden an die Autonomen Regionen Navarra und Baskenland, im Westen an den Golf von Bizkaia, im Norden an das französische Département Landes und im Osten an die historische Provinz Béarn, mit der zusammen Iparralde heute das französische Département Pyrénées-Atlantiques bildet. Dieses ist wiederum Teil der Region Aquitaine. Die einzige größere städtische Agglomeration des französischen Baskenlandes bilden die Städte Baiona (frz: Bayonne), Miarritze (frz: Biarritz) und Angelu (frz: Anglet), die zusammen knapp über 100.000 Einwohner haben. Weitere bedeutende Orte an der Küste sind Donibane Lohizune (frz: Saint-Jean-de-Luz) und die Grenzstadt Hendaia (frz: Hendaye). Das Landesinnere ist weitgehend ländlich geprägt. (Wikipedia)

(2) Vgl. Artikel Baskultur.info: Basken im 2.Weltkrieg – Die Vergeltung des Gernika-Bataillons. Link

(3) Dieser Text beruht in großen Teilen auf Information aus dem Artikel von Juan Carlos Jiménez de Aberásturi mit dem Titel "Iparralde bajo la ocupación nazi (1940-1944)" (Iparralde unter der Nazi-Besetzung 1940-1944). Jiménez de Aberásturi ist ein baskischer Historiker, Poet und Archivar, geboren 1945 in Donostia-San Sebastián. Autor mehrerer Bücher und Forschungsarbeiten zur Geschichte des Baskenlandes im Spanischen Krieg von 1936-39 und während des Zweiten Weltkriegs.

(4) Cambo-les-Bains (bask. Kanbo) liegt ca. 17 km südlich von Bayonne, etwa zehn Kilometer nordöstlich der spanischen Grenze in der historischen Provinz Labourd. Bekannt ist die am Fluss Nive gelegene Gemeinde vor allem als Kurort.

(5) Bei Wikipedia Vichy-Regime findet sich eine Karte, die Aufschluss gibt über die Aufteilung. Link 

(6) Réseau Comète (dt. etwa Netzwerk Komet) ist der Name eines Netzwerks der belgischen und französischen Résistance im Zweiten Weltkrieg, das alliierten Soldaten – insbesondere Flugzeug-Besatzungen – half, aus den von deutschen Truppen besetzten Gebieten nach Großbritannien zurückzukehren. Das ausgedehnte Fluchtnetzwerk wurde 1940 von einer zu diesem Zeitpunkt erst 24-jährigen Belgierin gegründet, die sich dem Widerstand ihres Landes gegen die deutschen Besatzer angeschlossen hatte. Andrée de Jongh, genannt Dédée, arbeitete zu dieser Zeit als Krankenschwester in Brüssel. De Jonghs Entschluss zum Widerstand durch Fluchthilfe war durch ein Idol ihrer Jugend inspiriert: die britische Krankenschwester Edith Cavell half zu Beginn des Ersten Weltkrieges alliierten Soldaten, vom besetzten Belgien in die neutralen Niederlande zu entkommen. Cavell wurde deshalb 1915 in Schaerbeek von den deutschen Besatzern erschossen. Andrée de Jongh wurde am 15. Januar 1943 verhaftet, überlebte aber mehrere Lager. De Jongh wurde für ihre Verdienste vielfach ausgezeichnet. (Wikipedia)

(7) Ciboure (baskisch: Ziburu) ist eine Gemeinde im Departement Pyrénées-Atlantiques in der Region Aquitanien gegenüber des Hafens von Saint-Jean-de-Luz (bask: Donibane Lohizune) an der Mündung des Flusses Nivelle.

(8) Die Organisation Todt (OT) war eine nach militärischem Vorbild organisierte Bautruppe, die den Namen ihres Führers Fritz Todt (1891-1942) trug. Sie wurde nach Kriegsbeginn vor allem für Baumaßnahmen in den von Deutschland besetzten Gebieten eingesetzt. Bekannt wurde sie durch den Ausbau des Westwalls, den Bau der U-Boot-Stützpunkte an der französischen Küste, sowie des Atlantikwalls (verbunkerte Artillerie- und Verteidigungsstellungen). Ab 1943 baute sie die Abschussrampen der V1- bzw. V2-Raketen. Im Sommer 1943 folgte im Reichsgebiet der Ausbau von Luftschutzanlagen für die Zivilbevölkerung und die Untertage-Verlagerung von Industriebetrieben. In der Organisation kamen auch Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge zum Einsatz. Mit dem Kontrollratsgesetz Nr.2 vom 10. Oktober 1945 wurde die Organisation Todt durch den Alliierten-Kontrollrat verboten und ihr Eigentum beschlagnahmt. (Wikipedia)

ABBILDUNGEN:

(1) Ziburu – Ciboure. Foto: FAT Foto Archiv Txeng
(2) Festung Sokoa, Ciboure. Von: lugaresadescubrir.blogspot.com
(3) Relikte des Krieges in Medoc, Gironde: Autor: M.van Deventer, mdeoc.notizen.de
(4) Relikte des Krieges. Autor: Jolipunk.com

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