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Zehn Exkursionen zwischen Bergen und Meer

Der Herbst ändert Temperatur und Farben der eindrucksvollsten Landschaften des Baskenlandes. Die Abwesenheit der sommerlichen Hitze und der winterlichen Kälte schafft ideale Bedingungen für Ausflüge in die Natur. Insbesondere in die Berge, die im Baskenland in ausreichender Zahl und gut erreichbar vorhanden sind. Dabei schließen Berge die Meernähe nicht aus, wie zumindest zwei Beispiele aus Bizkaia und Gipuzkoa zeigen. Buchen, Steineichen und geologische Vielfalt prägen die Wanderkulisse.

Große Teile des Baskenlandes sind von Hügeln und Bergen bis knapp 2.000 Metern geprägt. Eine Unzahl von ausgeschilderten Wanderwegen lädt zum Besuch ein. Es folgen zehn Ausflugs- und Wandervorschläge, quer durch die drei Provinzen Araba, Bizkaia, Gipuzkoa.

Wenn der längere Sommerurlaub langsam in Vergessenheit gerät, wird es Zeit, an nachmittägliche Ausflüge zu denken, oder solche über ein Wochenende. Wanderwege gibt es überall und in allen Facetten. Mittlerweile sind sie ausreichend gut ausgeschildert, damit sich niemand verlaufen kann. Darüber hinaus bieten immer mehr Webseiten kostenlose Ratschläge über die Charakteristika der Strecken, über Länge, Höhenunterschiede, Schwierigkeitsgrad, verbunden mit orientierenden Fotos, die Interessierte im Zweifelsfall sogar auf dem Weg selbst per Mobiltelefon abrufen können. (1)

Im Herbst wechseln die Farben. Aus grün und braun werden rot, gelb und ocker, die herabfallenden Blätter bilden auf den Wanderwegen weiche Teppiche. Gleichzeitig öffnet sich die Sicht, die jene Blätter und Äste verstellt hatten, ein größeres Panorama von Landschaft wird sichtbar. Mit einer Auswahl von zehn Wanderstrecken soll zum Eintauchen in die herbstliche Landschaft animiert werden.

herbst2Urkiola (Bizkaia)

Der Urkiola-Pass auf 713 Metern ist das Zentrum des gleichnamigen 5.900 Hektar großen Naturparks und gleichzeitig Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen. Nebenan liegen der mythenumwobene Anboto-Berg (1.337 Meter), in dem die Legendenfrau Andra Mari Ihre Wohnung gehabt haben soll, sowie die Arangio-Felsen. Vom Klosterkomplex Urkiola sind es nur wenige hundert Meter zum mit drei großen Kreuzen versehenen Aussichtspunkt “Mirador de las Tres Cruces“. Der Blick geht hinab Richtung Durango und andere nördlich liegende Orte. Ein Wanderweg beginnt am Kloster und endet siebzehn Kilometer später bei Otxandio. Der Weg führt vorwiegend durch einen Buchenwald.

Oder umgekehrt mit Ende in Urkiola. Wer nach der Strecke noch nicht müde ist, kann sich noch die Klosterkirche anschauen, die eine relativ moderne Innenarchitektur aufweist und im Gegensatz zur Mehrheit von Gotteshäusern von Licht geprägt ist. Vor der Kirche liegt ein Fels, dem nach dem baskischen Aberglauben die Kraft zugeschrieben wird, Unverheirateten bei der Suche nach Partner*innen zu helfen, dazu muss der Stein nur drei Mal umrundet werden. 1989 wurde Urkiola zum Naturschutzgebiet erklärt. Hier fällt der erste Schnee in Bizkaia, hier sammeln sich am ersten Schneesonntag die Bizkaia-Massen zum Schlittenfahren. (2)

herbst3Buchenwald von Otzarreta (Bizkaia)

Im Naturpark Gorbeia (span: Gorbea) ist der Buchenwald Otzarreta zu finden, der sich im Herbst in den bekannten Farben kleidet und von einem Bach durchzogen wird. Der Zugang erfolgt über den Barazar-Pass am Kilometerstein 38,5, gegenüber des Restaurants Bengoetxea über eine kleine Asphaltstraße. Der Zubizabala-Bach (baskisch: breite Brücke) teilt den Buchenwald in zwei Hälften, die beide ihre Zugänge haben.

Auch diesem Wald werden in der baskischen Mythologie Hexen, Feen und andere Fabelwesen zugeschrieben. Hier stehen jahrhundertealte Buchen, die den Carbonero-Kohlemachern vor langer Zeit zur Produktion von Holzkohle dienten. Dass ihnen aus der Mitte jeweils starke Stämme herausgeschnitten wurden, hat sie nicht am Wachstum gehindert, nach wie vor recken sie ihre strammen Arme dem Licht entgegen.

Empfehlenswert ist der zwei Kilometer lange Rundweg in Richtung des Feuchtgebietes Saldropo. Über die Arimekorta-Wiesen, in deren Mitte neben einem Brunnen eine riesige Esche steht, geht es zu den von Eiben umgebenen Bergschutzhütten Aginalde und Agiñarte. (3)

herbst4Von Gorliz nach Armintza (Bizkaia)

Beide Orte liegen am Meer und sind durch einen Weg verbunden, der hoch über dem Wasser über den Ermua-Hügel führt und hervorragende Aussicht bietet auf die Nordwestecke der baskischen Küste. Armintza ist ein kleines Fischerdorf, das erste an der baskischen Nordküste, die Hafenanlagen sind imposanter als der Fischereibetrieb, der “Strand“ ist mit Steinen übersät und lädt wenig zu Baden ein. Das Gegenteil gilt für den Ausgangsort Gorliz, der zusammen mit dem Nachbarort Plentzia (Metro-Verbindung) eine fast geschlossene Bucht bildet und deshalb im Sommer vor allem von Kindern und Familien geschätzt und besucht wird.

Am äußersten Ende des Gorliz-Strandes beginnt der knapp 15 Kilometer lange Rundweg mit einem Anstieg, der einen Höhenunterschied von 287 Meter beinhaltet. Vorbei geht es an Ruinen von Befestigungsanlagen aus früheren Zeiten, die der Verteidigung gegenüber Angreifern vom Meer dienten. Unterhalb des neuen Leuchtturms von Gorliz (1990) ließen die Franquisten nach dem Krieg von 1936 bis 1939 Bunker und Kanonen bauen, aus Angst vor einem Angriff der Alliierten des Zweiten Weltkrieges. Die Bunker sind begehbar, der Leuchtturm nicht. Weiter geht es gut ausgeschildert auf einem Pfad, der zuerst auf den Ermua-Berg führt (287 Meter hoch), an den Klippen entlang nach Armintza, wo im Hafen die Begotxu-Kneipe wartet mit Pintxos und anderen baskischen Leckereien. Auf einem Alternativweg, weiter südlich im Landesinneren und ohne Meerblick, geht es zurück nach Gorliz. Eine Wanderung der ganz anderen Art. Die Rückfahrt von Armintza nach Gorliz ist auch im öffentlichen Bus möglich. (4)

herbst5Der Felsvorsprung von Izki (Araba)

Der Wanderweg durch die Berge von Izki, ein Naturpark von 9.153 Hektar, ist mit fast 16 Kilometern recht lange und nicht einfach. Im Verlauf der Strecke stehen drei Tausender zum Besteigen, zwei sind optional, einer liegt auf dem Weg. Der beginnt in Korres, erster Gipfel könnte der Soila sein mit 990 Metern Höhe. Danach geht es rechts um den Berg ins Tal des Izki-Flusses, einem engen Tal. Vorbei an einem Stauwerk auf 670 Metern und hinauf zu einer Anhöhe namens Portillo Ventura auf 835 Metern. Kurz danach beginnt ein Rundweg, der links oder rechts herum bewandert werden kann. Vorbei am Collado La Casilla (956 Meter), der Kapelle San Roman und dem Gipfel El Santo (1.042 Meter). Vom Collado aus geht es optional zum Muela-Gipfel auf 1.055 Metern. Wie so oft kann die Anstrengung groß sein, doch die Aussicht von den Gipfeln lohnt sich allemal und entschädigt für den vergossenen Schweiß. (5)

herbst6Der Buchenwald von Altube (Araba)

Der besagte Buchenwald ist einer der größten in Euskadi, er gehört zum Naturpark Gorbeia (Gorbea) mit einer Ausdehnung von 20.000 Hektar zwischen den baskischen Provinzen Araba und Bizkaia und dem Gorbeia als Gipfel mit 1.481 Metern. Der Gipfel ist eher eine große Hochfläche, deren Besonderheit ein 20 Meter hohes Kreuz darstellt. Bei guter Sicht ist es fast bis Bilbao sichtbar. Im Waldgebiet sind alte Kohlenmeiler zu finden, mit denen bis vor 60 Jahren Holzkohle hergestellt wurde. Zum Baumbestand gehören nicht nur Buchen, sondern auch Eichen, Birken, und Nadelbäume; zur Tierwelt Rotwild, Füchse, Wildschweine und Luchse, auch europäische Nerze und Biber im Bayas-Fluss.

Startpunkt für die einfache 15 Kilometer-Wanderung einschließlich der Besteigung des Burbona-Berges bei 546 Metern Höhenunterschied ist der Parkplatz Sarria. Genau genommen muss Burbona im Plural genannt werden, denn es sind Drillings-Gipfel mit jeweils eigenem Briefkasten. Linker Hand beginnt eine mit Eichen bestandene breite Piste, die zu einer Kreuzung führt, von der aus optional der Txintxularra bestiegen werden kann (was 1,5 Kilometer mehr Weg bedeutet). Es geht durch dichten Wald bis zur Abzweigung Burbona. Vor allem der Astaiz-Berg verdient es, besucht zu werden, dort sind alte Schützengräben aus Zeiten des Krieges von 1936/1937 zu finden.

Wir folgen den Schildern Burbona, die nach Westen führen. Nach den Gipfeln geht es auf einem etwas langweiligen Weg bergab, vorbei an einem kleinen Wasserfall bei Pozas de Aldarro am Bayas-Fluss. Zurück zur asphaltierten Piste und zum Parkplatz. (6)

herbst7Die Feuchtgebiete von Laguardia (Araba)

Die Feuchtgebiete von Guardia (span: Laguardia) in der Provinz Araba (span: Álava) zu besuchen ohne die Altstadt von Guardia zu betreten wäre eine Dummheit. Denn die Hauptstadt der baskischen Rioja Alavesa ist eine der eindrucksvollsten Städte im ganzen Baskenland. Umgekehrt passiert es häufig, dass der Ort mit einer fast komplett erhaltenen Stadtmauer besucht wird und die Feuchtgebiete überhaupt nicht beachtet werden, obwohl sie aus den Höhen der auf einem kleinen Berg liegenden Stadt gut sichtbar sind. Im Herbst riecht es nach Most und frisch gepressten Weintrauben, Guardia bietet eine Art Balkon mit Blick auf den bunten Teppich aus abgeernteten Weinfeldern.

Auf einer Länge von 12 Kilometern geht ein Weg um die Lagunen, mit den beeindruckenden Kantabrischen Bergen (Sierra de Cantabria) im Hintergrund. Seit 2000 ist das Gebiet Teil des Ökologischen-Netzes Europa Natur und ist als geschütztes Biotop katalogisiert. Der Höhenunterschied der Wanderung beträgt lediglich 104 Meter, der Weg ist also fast eben.

Die Entstehung der Feuchtgebiete steht mit der Geschichte des Ebro-Flusses in Zusammenhang. Vor Millionen Jahren war hier ein großer See, der mit der Zeit austrocknete und Lagunen zurückließ, die keinen Abfluss hatten. Diese Lagunen nährten sich von Regenwasser und verloren Volumen durch Verdampfung, so stieg der Salzgehalt beträchtlich. Bei Guardia entstanden drei dieser Lagunen, Carralogroño und Carravalseca, sowie der kleinere Musco. Daneben liegt der künstlich angelegte Prao de la Paul. Im Biotop ohne Abfluss entwickelte sich eine besondere Fauna, die zum Schutz der Seen führte. Während der Jahreszeiten variieren die Wasserstände der Lagunen stark, zwischen fast trocken und reichlich Wasser, letzteres im Frühjahr. Mit zunehmender Verdunstung erhält die Wasseroberfläche aufgrund des Salzgehalts einen silbrigen Schimmer.

Die Strecke beginnt am südlichen Ende von Guardia, unweit der Tankstelle, sie besteht aus drei Rundwegen, die nacheinander oder einzeln begangen werden können. Perfekt ausgeschildert versteht sich. (7)

herbst8Der Naturpark Aralar (Gipuzkoa)

Die Sierra de Aralar ist neben dem Gorbeia, Urbasa und Aizkorri eines der vier großen Bergmassive des Baskenlandes. Das Gebiet liegt zwischen Gipuzkoa und Navarra und grenzt an die Südprovinz Araba. Es bildet einen Naturpark, der durch Kalksteinformen, Eichen- und Buchenwälder besticht. Vor 50 Millionen Jahren erhob sich das Massiv aus einem Meer. Die bekanntesten Gipfel sind Irumugarrieta (1.427) als der höchste und der Txindoki (1.346) als der meistbesuchte. Auf verschiedenen Wanderstrecken sind unter anderem tausendjährige Dolmen zu finden, urzeitliche Begräbnisstätten.

Einige davon beginnen am Lizarrusti-Pass (Puerto de Lizarrusti). Die erste einfache Version nimmt den Weg nach links Richtung Larreo zum dortigen Stausee und dauert zwei Stunden. In dieser Zone geht es vorbei an einem alten Kohlenmeiler, es wird Kletterei und Bergsteigen praktiziert.

Am selben Ort auf 549 Metern Höhe startet nach rechts eine fast 18 Kilometer lange Rundstrecke, bei der 742 Meter Höhenunterschied zu bewältigen sind. Trotz ihrer Länge ist sie nicht schwierig und in fünfeinhalb Stunden zu machen. Los geht es in Lizarrusti, dem ehemaligen Standort der Mikeletes-Wache, die für den Transport zwischen den Provinzen Zoll kassierte und nebenbei Schmuggel verhindern sollte. Bereits auf den ersten Schritten wird also die Grenze zwischen Nafarroa und Gipuzkoa überquert – und es soll nicht der letzte Grenzübertritt gewesen sein.

Denn der Weg schlängelt sich durch einen ausgesprochen schönen Buchenwald an der heute unbewachten Provinzgrenze entlang. Auf den ersten 2,5 Kilometern ist eine Steigung von 300 Metern zu bewältigen. Nach einem weiteren Anstieg von 300 Metern Höhe über 3,5 Kilometer ist Oregigaña das nächste Ziel, hier enden die Buchenwälder. Über die ausgedehnten Wiesen sind die Gipfel von Udalaitz, Anboto, Aizkorri und Gorbeia zu sehen, bei guter Sicht sogar der San Lorenzo. Danach beginnt ein langer Abstieg zum Stausse Lareo. In Lizarrusti wartet ein Restaurant zum Auffrischen oder für eine deftige Mahlzeit. (8)

herbst9Die Rockys von Aia (Gipuzkoa)

Die Felsen von Aia (span: Aya) gehören zu den gesteinsgeschichtlich ältesten Bergen von Gipuzkoa. Sie liegen im gleichnamigen Naturschutzgebiet, zwischen den Orten Oiartzun (Oyarzun), Irun und Lesaka (Lesaca), unweit der Grenze zu Navarra. Die Gipfel haben eine unverwechselbare Form, was sie über die Grenzen der Provinz hinaus bekannt gemacht hat. Sehenswert ist der am Hang liegende Ort Aia, mit alten Bauernhäusern und zentralem Fronton.

Der Wandervorschlag bezieht sich auf den Rundweg SL-GI 1003, der in Listorreta beginnt, genauer gesagt im Stadtteil Errenteria. Von dort geht es zu den Felsen, den Peñas oder Cañones de Aia, deren zweiter Name: “Spuren der Vorfahren“ ist. Ein einfacher und schöner Weg von drei Stunden auf acht Kilometern. Er geht am Bewässerungsgraben Landarbaso entlang, an den Höhlen von Aitzbitarte-Landarbaso vorbei, dem ersten Fundort menschlicher Reste in Euskadi aus der Altsteinzeit, aus einem Zeitraum vor 40.000 bis 10.000 Jahren. Danach beginnt ein Aufstieg nach Igoingo Lepoa, wo der Igoin-Dolmen zu finden ist, ein weiteres urzeitliches Denkmal. (9)

herbst10Der Tunnel von San Adrián (Gipuzkoa)

Dieser enge Felsdurchgang liegt zwischen den Provinzen Araba und Gipuzkoa, an einer alten römischen Straße, die seit jeher für Personenbewegungen und Warentransporte genutzt wurde. Die nächstgelegene gipuzkoanische Stadt ist Zegama. In Araba ist Zalduondo der Endpunkt der interessanten Wanderung durch Wälder entlang der Calzada Romana, einer überraschend gut erhaltenen Römerstraße. Das Gebiet gehört zum Naturpark Aizkorri-Aratz, mit dem Aitxuri als höchstem Berg der Autonomen Gemeinschaft (1.551 Meter).

Nicht nur die Römer fuhren durch den Tunnel-Felsdurchgang, auch spätere kastilische Herrscher mussten sich beugen, um durch die breite, aber niedrige natürliche Felsaussparung zu kommen. Armeen, Könige, Händler und Pilger kamen hier durch. Mitten drin steht eine Kapelle, Ausgrabungen werden seit Jahren gemacht.

Die vorgeschlagene Strecke verbindet Zalduondo (299 Meter) in Araba mit Zegama (303 Meter) in Gipuzkoa. In dieser Richtung ist der 16 Kilometer lange Weg nicht ganz einfach zu finden, weil die Ausschilderung anfangs nicht eindeutig ist. In der Gegenrichtung (Zegama-Zalduondo) sind die Anweisungen genauer. Der höchste Punkt liegt bei 1.128 Metern, der Höhenunterschied ist also beträchtlich. Dennoch ist der Weg nicht steil, sondern von niedrigem Schwierigkeitsgrad.

Zu sehen gibt es auf der Strecke (abgesehen vom Ende im grünen Gelände von Gipuzkoa und dem Tunnel selbst) gar nicht so viel, weil der Großteil durch den Wald führt. Beeindruckend ist vor allem die Teilstrecke vom höchsten Punkt hinab zum Tunnel über den römischen Steinweg, der durch ein karstiges Gebiet führt. Er vermittelt einen Eindruck davon, welche technischen Fähigkeiten die Römer bereits hatten, um vor zweitausend Jahren Tausende von großen Steinen zu der für damalige Verhältnisse modernsten Militär- und Handelsstrecke zu bewegen. (10) Eine längere Alternativstrecke beginnt beim sehenswerten Kloster Arantzazu, nahe der ebenso interessanten Ortschaft Oñati, Ort der ersten baskischen Universität.

herbst11Die Flysch-Route am baskischen Atlantik (Gipuzkoa)

Die Flysch-Strecke bewegt sich in Meernähe, auf den einzigartigen Klippen des Baskenlandes. Bei Flysch handelt es sich um eine geologische Formation, die in der ganzen Welt bekannt ist, auf dem Wanderweg GR-121 zwischen Deba und Zumaia. Trotz Meernähe beträgt der zurückzulegende Höhenunterschied 571 Meter. Das Gebiet stellt ein geschütztes Biotop dar und ist Teil des Geoparks der baskischen Küste. In vier Stunden und auf 14 Kilometern besteht die Möglichkeit, etwas über die Geschichte von 600 Millionen Jahren zu erfahren. Flysch-Serien entstanden während gebirgsbildender Prozesse und enthalten grobkörnige Gesteine. Ihr Erscheinungsbild sind dünne Gesteinsplatten, die in allen denkbaren Stellungen – senkrecht, horizontal, gewölbt – vorkommen.

Start ist beim Bahnhof von Deba, Stadt an der Flussmündung. In der Nähe des Friedhofs ist ein erstes Zeichen des GR-212 zu finden. Auf wenigen Metern geht es 200 Meter in die Höhe. Oben stehen ein Landhaus und die Santa Catalina Kapelle. Zwischen wiederaufgeforsteten Wäldern und Weiden führt der Weg entlang. Irgendwann wird er identisch mit dem alten Verlauf der Euskotren-Strecke. Ein kurzer Tunnel ist zu bewältigen, der längere mit dem Namen Mendata ist geschlossen. GR-typische rot-weiße Pfeile zeigen den Weg seiner Umgehung. Nach einem Anstieg geht es wieder ans Meer zum Sakoneta-Strand. Hier ist die geologische Struktur des Kalk-Flysch zu bewundern. Am Flysch entspringt ein kleiner Fluss. Nach Sakoneta geht es wieder bergan, etwa 200 Meter höher. Vom höchsten Punkt aus führt der Weg sanft bis zum Ziel in Zumaia hinab. Elorriaga und die Kapelle San Telmo auf einem spektakulären Felsen sind Stationen.

Bei Punta Sakoneta findet sich ein weiteres Element von geologischem Interesse, Versteinerungen von Meerestieren, die den damaligen Ozean bevölkerten, dort wo später der Flysch entstand. Zumaia selbst liegt an der Mündung des Urola-Flusses, besitzt eine kleine Fangflotte und hat eine nette Altstadt. Zurück nach Deba geht es mit dem Euskotren-Zug. (11)

Weitere Wanderwege – Streckenvorschläge:

*** 157 Wanderstrecken in Araba-Álava (LINK)
*** 155 Wanderstrecken in Bizkaia (LINK)
*** 89 Wanderstrecken in Gipuzkoa (LINK)

ANMERKUNGEN:

(1) “Diez senderos otoñales por el País Vasco” (Zehn herbstliche Wanderwege im Baskenland), Tageszeitung El Correo, Iratxe Lopez, 2019-09-19 (LINK)

(2) Information Wanderstrecke Urkiola (LINK)

(3) Information Wanderstrecke Otzarreta (LINK)

(4) Information Wanderstrecke Gorliz-Armintza (LINK)

(5) Information Wanderstrecke Berge von Izki (LINK)

(6) Information Wanderstrecke Buchenwald Altube, im folgenden Link sind weitere Strecken beschreiben, die durch das Gorbeia-Gebiet führen (LINK)

(7) Information Wanderstrecke Feuchtgebiete Guardia-Laguardia (LINK)

(8) Information Wanderstrecke Aralar (LINK)

(9) Information zur Wanderung um die Felsen von Aia (LINK)

(10) Information Wanderung Tunnel San Adrian (LINK)

(11) Information Wanderstrecke Deba-Zumaia (LINK)

ABBILDUNGEN:

(1-11) Wanderwege (elcorreo)

 

(PUBLIKATION baskultur.info 2019-09-25)

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