Die Antifaschistische Bewegung im Baskenland hat sich in den vergangenen 10 Jahren stark entwickelt. Nicht zuletzt aufgrund der politischen Veränderungen im Bereich der baskischen Linken und dem Aufstieg faschistischer, antifeministischer und rassistischer Bewegungen.
Das Auftauchen von Vox
Der Foto-Journalist Jordi Borràs analysiert im Interview für Sare Antifaxista den Aufstieg der extremen Rechten und das Verhältnis zur Sozialdemokratie. Jordi Borràs ist spezialisiert auf soziale Themen, mit Schwerpunkt nationalistische und rechtsextreme Bewegungen in Katalonien und Europa. Er hat ein Dutzend Bücher veröffentlicht, zuletzt "Tots els colours del negre" (Alle Schwarz-Schattierungen, Verlag Ara Llibres, 2022). Inzwischen bereitet er ein weiteres Buch über die extreme Rechte vor.
Vor den Wahlen 2023
Spanien: Treffen zwischen der postfranquistischen Volkspartei und der neofranquistischen Vox. Die Ultrarechte bringt sich als Juniorpartner für Regierungen in Position. Vox-Chef Abascal freut sich über die “Normalisierung” der Beziehungen zur PP. Und über den Wahlerfolg der italienischen Gleichgesinnten. In halb Europa stehen traditionell konservative Parteien vor der Frage, ob sie zur Regierungsübernahme auf Neofaschisten zurückgreifen sollen. Die Antworten und Strategien fallen unterschiedlich aus.
Aufstieg der Falangistenpartei Vox
In kaum zehn Jahren hat die neofaschistische Partei Vox die politische Szene des spanischen Staates mit einem aufrührerischen Diskurs aufgemischt. Dabei werden die Einheit Spaniens, die Ablehnung des Autonomie-Modells und die Kritik an der Vielfalt zu ideologischen Totems macht. Xavier Rius Sant, Experte für Menschenrechte und extreme Rechte untersucht die Hintergründe einer Formation, die in der PP entstanden ist, die alle Machtbereiche nutzt, das derzeitige demokratische System zu untergraben.
Interview mit Fußballer Lilian Thuram
Über die Funktion von Rassismus, globalen Machtverhältnissen und die Rolle des Fußballs. Ein Gespräch mit Lilian Thuram. Thuram, geboren 1972 in Guadeloupe, war Profifußballer und zählt zu den besten Spielern seiner Generation. Er ist französischer Rekord-Nationalspieler, Weltmeister von 1998 und Europameister von 2000. 2008 beendete er seine Karriere und gründete die Stiftung “Fondation-LilianThuram / Éducation contre le racisme”. Im März erschien sein Buch “Das weiße Denken” im Nautilus-Verlag.
Henker mit tausend Gesichtern
In der Europäischen Union wie auch in vielen anderen Teilen der Welt verfolgen wir einen unaufhörlichen Prozess des politischen Wandels der extremen Rechten. Haben wir es dabei mit Vorboten der Rückkehr des Faschismus zu tun? Wir beobachten fremdenfeindliche, rassistische, frauenfeindliche, sexistische und antibaskische Handlungen, die sich immer häufiger auch im Baskenland selbst ereignen. Sind sie ein Ausdruck der Reaktivierung des Faschismus? Fragen, die wir uns als Linke derzeit stellen müssen.
Antifaschismus im Baskenland
Vor genau 18 Jahren wurde das Antifaschistische Netz “Sare Antifaxista“ gegründet. "Wir haben mit mehr als 250 Gruppen und Medien Kontakt aufgenommen und zusammengearbeitet. Ich glaube nicht, dass es in diesem Land ein Kollektiv gibt, das mit einer so großen pluralen Bandbreite gearbeitet hat", sagt Edu Bilbao, ein Aktivist von Sare Antifa. Bis heute ist der Kreis der Aufarbeitung, Wahrheit, Gerechtigkeit gegenüber den Opfern der Diktatur und vor allem der Wiedergutmachung noch nicht geschlossen.
Prominente Gäste bei VOX
Trump, Meloni, Uribe ... Gaststars beim Festival der faschistischen Partei VOX. Überraschungsgast Nummer Eins bei “Viva22“, von VOX am Wochenende in Madrid veranstaltet, war der ehemalige US-Präsident Donald Trump. In einer aufgezeichneten Botschaft verteidigte er die Grenzen, die konservative Agenda und lobte die Arbeit von VOX-Chef Santiago Abascal. Zur europäischen Prominenz gehörten die Mussolini-Sympathisantin Meloni und die Regierungschefs von Ungarn und Polen, letzterer höchstpersönlich.
Franco ist lange nicht tot
Franquistische und neofaschistische Gruppen bereiten im spanischen Staat Aktionen und Veranstaltungen vor, zur Verherrlichung des faschistischen Militärputschs vom 18. Juli 1936. "España 2000“, die “Spanische Katholische Bewegung“ und die "Traditionalistische Karlistische Gemeinschaft“ bereiten für die nächsten Tage Aktionen zur Verherrlichung des Franquismus vor. In Sevilla, Valencia und auf Friedhöfen sollen Feiern organisiert werden. Gewettert wird gegen die Gesetze zur Aufarbeitung der Diktatur.