Die Kategorie KÜNSTE umfasst sechs Themenbereiche: Kunst, Musik, Theater, Film, Fotografie und Architektur.
Umstrittene Kunst aus China
Bereits vor ihrer offiziellen Eröffnung hat die Ausstellung „Kunst und China nach 1989“ im Guggenheim Bilbao wegen der Zurschaustellung lebendiger Tiere für Schlagzeilen gesorgt. Die Expo wurde in New York zusammengestellt und zuerst gezeigt. Sie umfasst die bekanntesten chinesischen Kreativen der vergangenen 30 Jahre, die gleichzeitig den Weg der asiatischen Großmacht auf dem Weg in die Globalisierung ausmachen. Die Mehrheit der Werke erschließt sich nur mit Hilfe von Erklärungen und Audioguides.
Mehr als nur Fußball beim Filmfest
Das „Thinking Football Film-Festival” geht 2018 in seine 6. Ausgabe. Philosophie des Festivals ist, die Welt des Fußballs von einer anderen Seite zu zeigen. Insofern finden sich im Publikum nicht nur Fußballfans, sondern auch viele andere (leider noch mehr Männer als Frauen), die an soziologischen Aspekten interessiert sind. Die Stiftung des Fußballclubs Athletic Bilbao befasst sich mit der Organisation dieses Filmfestes, das einen Beitrag leisten soll zum Verständnis des weltweiten Phänomens Fußball.
Die andere baskische Hymne
Vor 40 Jahren (1978) wurde die später mythische Rockband ITOIZ gegründet. Ihre musikalische Lyrik, ausschließlich in Euskara gesungen, ist weiter aktuell in Tributes, im Radio oder auf Platten-Neuauflagen, die bis Japan reichen. Unzählige Versionen des größten ITOIZ-Hits „Lau Teilatu“, von dem jungen Musiker Juan Carlos Perez komponiert, sind weiterhin präsent in der baskischen Musikszene. ITOIZ behauptete sich mit seiner Poesie in einer ansonsten durchweg politisierten Rockszene der 1980er Jahre.
Rock, Txalaparta, Alboka und Triki
Das kleine Baskenland hat eine ausgeprägte und lebendige Musikszene entwickelt. Die Ursprünge gehen in die Zeit des Franquismus zurück, als aufmüpfige Liedermacher sich mit der Zensur anlegten. Mit der kulturellen Öffnung nach dem Tod Francos entwickelte sich eine breite musikalische Bewegung. Zur Speerspitze wurde der politische beseelte Radikale Basken-Rock. Ein Interview mit dem Auswanderer und Musikfan Uwe Bein gibt Einblick in die Szene und in seine Erfahrung in der Musikszene der letzten 30 Jahre.
Die legendäre Freiheit des radikalen Rock
Seit der Verabschiedung eines neuen „Sicherheits-Gesetzes“ im spanischen Staat können kritische Aussagen oder oppositionelle Kommentare mit strengen Strafen belegt werden. Praktisch verboten ist, staatliche Organe oder den König verbal anzugehen. Journalisten können bestraft werden, wenn sie ihre Arbeit tun und zum Beispiel Polizei-Brutalität auf der Straße filmen. Kommentare in Sozialen Netzen haben bereits zu harten Strafen geführt, mehrere Rapper sind kurz davor, Gefängnisstrafen anzutreten.
Chillidas Erbe aus der Schweiz verwaltet
Der baskische Bildhauer Eduardo Chillida selbst war es, der noch zu Lebzeiten neben seiner Bauernhof-Werkstatt Zabalaga einen Teil seiner bildhauerischen Werke ausgestellt hatte. Zwei Jahre nach der Eröffnung (2000) starb der Meister. Denn der „Chillida-Leku“ genannte Park (Chillidas Ort) war von der Familie finanziell nur zehn Jahre zu halten, dann wurde er geschlossen. Versuche der Neufinanzierung und Neueröffnung (unter anderem durch die Provinz- und Regionalregierung) waren bislang gescheitert.
Zweite Ausgabe des „Letzte Grenze”-Festivals
Im Oktober 2017 wurde die zweite Ausgabe des Kultur-Festivals Azken Muga (Letzte Grenze) an der Grenze zwischen Navarra und Gipuzkoa abgeschlossen. Von Juli bis September (mit Nachschlag Januar) wurde eine Vielzahl verschiedenster kultureller, musikalischer und künstlerischer Aktivitäten durchgeführt. Beteiligt waren Künstler*innen, Musiker*innen, Bertsolaris und Volkstänzer*innen – sowie viele Freiwillige, die das Ganze organisieren halfen mit tatkräftiger Unterstützung der umliegenden Gemeinden.
Von der Ausnahme zur Selbstverständlichkeit
Eine Anzahl von Liedermacherinnen gibt es in der baskischen Musikszene: Anari, Lurdes Iriondo, Izaro, Maria Rivero, Sorkun, Maddi Oihenart, Alaitz eta Maider – viele Frauenbands hingegen nicht. Schon gar keine Punkbands! Nun sorgen die „Hexen“ für Furore, indem sie in einer fast hermetischen Männerdomäne Musik machen. Erfolgreich dazu. Nach der legendären Punkrock-Band „Vulpes“ der 1980er Jahre könnten die „Hexen“ zu einem neuen Inbegriff rebellischer baskischer Frauenmusik werden.