usabiaga01Verteidiger der Republik

Marcelo Usabiaga, einer der letzten überlebenden Verteidiger der Republik gegen den faschistischen Aufstand von 1936 ist im Alter von 98 Jahren im Juli 2015 gestorben. Marcelo Usabiaga war Mitglied der baskischen Abteilung der spanischen KP. Nach dem Militärputsch wurde er Befehlshaber des Bataillons Rosa Luxemburg, geriet auf eine Irrfahrt zwischen Frankreich und den Resten der Republik. Die Nachkriegszeit war geprägt von Verfolgung, Illegalität, Gefängnis und ungebeugtem Widerstand.

(2015-08-17) Die Kommunistische Partei Euskadis veranstaltete am Samstag, den 25. Juli eine öffentliche Gedenkfeier, um ihrem bis zuletzt aktiven und streitbaren Parteimitglied Marcelo Usabiaga in Donostia (San Sebastian) die letzte Ehre zu erweisen. Familie, Freunde und Mitstreiterinnen versammelten sich zu einer bewegenden Trauerfeier am antifranquistischen Denkmal neben dem Rathaus.

Der natürliche Lauf der Zeit führt zum Verlust der letzten aktiven Kämpfer der baskischen Verteidigungsarmee Eusko Gudarostea (1). Diese militärische Formation war keine wirkliche Armee, weil das Baskenland kein eigenständiger Staat mit militärischer Präsenz war. Doch war im Moment des faschistischen Aufstands vom 18.Juli 1936 eine militärische Verteidigung notwendig, zumindest in allen Regionen, die der spanischen Republik gegenüber loyal waren. Eine allgemeine Mobilmachung auszurufen wäre zu kompliziert gewesen, also griff die baskische Regierung – wie auch andere Regionalregierungen jener Zeit – auf Gewerkschaften und Parteien zurück, die unter ihren Mitgliedern Verbände von Freiwilligen aufstellten, sogenannte Milizen, die dann unter dem Befehl der baskischen und teilweise der republikanischen Regierung geordnet wurden. So ist es zu erklären, dass die Bataillone ideologisch jeweils sehr homogen waren, was für die Motivation und Kampfkraft einen großen Vorteil darstellte. Denn es galt, den Vormarsch der Faschisten um die Generäle Franco und den Befehlshaber der Nordarmee, Emilio Mola, aufzuhalten (2).usabiaga02

Die baskische Freiwilligen-Armee

Diese Armee von Freiwilligen kämpfte von August 1936 bis Juli 1937 an der Nordfront auf der Seite der republikanischen Einheiten gegen die aufständischen Truppen (2). Zu Beginn fehlte ihr noch ein qualifizierter Generalstab. Als im September, angesichts der schwierigen Situation, der Offizier Alberto de Montaud y Noguerol in dieser Funktion eingesetzt wurde, verbesserten sich die für einen organisierten Kampfeinsatz notwendigen Begleitdienste wie Logistik und Transport entscheidend. Politische Unterstützung bekam die Armee, als am 6. Oktober 1936 das Parlament der Zweiten Spanischen Republik in Madrid ein Gesetz zur Schaffung des Baskischen Autonomiestatuts (Estatuto de Autonomía del País Vasco) verabschiedete, dessen Vorbereitungs-Prozess bereits 1931 begonnen hatte.

Der Militäraufstand und anschließende Krieg hatten die iberische Halbinsel in verschiedene Einfluss-Zonen geteilt. Weite Teile Zentralspaniens waren, abgesehen von Madrid, bereits in die Hände der Aufständischen gefallen, die Nordfront mit dem Baskenland war vom Rest der Republik abgeschnitten. Für eine entschlossene und effektive Verteidigung des Nordens war die baskische Autonomie hilfreich, es war sozusagen eine Konzession an die Basken. So formierte sich am 7. Oktober 1936 die erste baskische Regierung unter Ministerpräsident José Antonio Aguirre von der PNV, unter Beteiligung aller republikanischen Parteien (3), also auch Marcelo Usabiagas Kommunistische Partei. In den folgenden Monaten bis zum Fall Bilbaos im Juni 1937 baute die baskische Regierung die im Statut festgelegten Kompetenzen kriegsbedingt zu einer weitreichenden Autonomie aus, die an unabhängige Staaten erinnert: so unterhielt sie etwa eigenständige Auslandsbeziehungen über ihre Delegationen, vor allem in Frankreich und Großbritannien und stellte eine Armee von zirka 40.000 Soldaten zusammen, die aus 90 Bataillonen verschiedener Parteien und Gewerkschaften bestand. Nach dem Sieg der Franquisten führte Aguirre seine Funktion als Präsident im Exil weiter aus.usabiaga03

Marcelo Usabiaga

“Nur wenige dieser tapferen und entschlossenen Verteidiger der Republik sind noch am Leben. Sie sterben in einer Zeit, in der das schnelle Alltagsleben kaum Zeit lässt für eine notwendige Reflexion über ihr Leben und den damit verbundenen Verlust“, kommentiert der Artikelautor Iban Gorriti den Tod des baskischen Soldaten.

Einer von ihnen war Marcelo Usabiaga (*30. Oktober 1916 in Ordizia, Gipuzkoa) vom Bataillon Rosa Luxemburg der spanischen kommunistischen Partei PCE. Er war Mitglied von PCE-EPK und Ezker Anitza-IU. Der spanische Krieg von 1936 und die vierzig Jahre dauernde Franco-Diktatur konnten weder ihn, noch seine kämpferische Lebenseinstellung besiegen. Am Ende war es ein Virus, der seine geschwächten Atemwege überforderte. Er wurde 98 Jahre alt.

Das Buch “ Maizales bajo la lluvia“ (Regen im Maisfeld, erschienen 2011 bei Alberdania, von Aitor Azurki) beschreibt seine Biografie und die weiterer zehn baskischer Milizionäre von 1936 und fasst seine Aufgaben während des Krieges folgendermaßen zusammen: Usabiaga war Schütze des Bataillons Rosa Luxemburg, Abgeordneter der Vereinheitlichten Sozialistischen Jugend (Juventudes Socialistas Unificadas) in der Volksfront (frente popular) und Befehlshaber einer republikanischen Flugabwehrbatterie. Von seinen 98 Jahren verbrachte er 21 Jahre in verschiedenen über die gesamte iberische Halbinsel verteilten Gefängnissen, ein paar Mal gelang es ihm auszubrechen.

Sein Leben

Marcelo wurde 1916 in Ordizia geboren, nach einem kurzen Aufenthalt in Iparralde (Nord-Baskenland) ließ sich seine Familie an der Grenze in Irun nieder. Dort erlebte Usabiaga den Ausbruch des Krieges. Mit 17 trat er in die Sozialistische Jugend ein, nach der Revolution in Asturien von 1934 wurde er verhaftet, weil er asturianischen Minenarbeitern half, vor der spanischen Repression nach Frankreich zu flüchten. Gleich nach Kriegsbeginn 1936 wurde sein 17-jähriger Bruder erschossen, ein Erlebnis, das ihn lebenslang verfolgte. Nach dem Fall von Irun ging er nach Frankreich, von dort nach Barcelona und Madrid an die Front. Im Februar 1937 kam er erneut über Frankreich nach Bilbao und wurde Befehlshaber des Bataillons Rosa Luxemburg. Nach der Niederlage im Baskenland ging er nach Asturien, wieder nach Frankreich und Barcelona, nahm an der berühmten Schlacht von Teruel teil. Das Ende des Krieges erlebte Marcelo in Valencia bei der Bewachung einer Waffenfabrik. Am 10.April 1939 wurde er festgenommen und beschuldigt, seine Heimatstadt Irun angezündet und 12 Personen erschossen zu haben. Die Beschuldigungen stammten von einem Jugendfreund, der sich der faschistischen Falange angeschlossen hatte, sie stellten sich als Lüge heraus. Denn eine Nonne des Roten Kreuzes bestätigte vor Gericht, dass Usabiaga zum fraglichen Zeitpunkt im Krankenhaus zur Behandlung war. Dennoch wurde er zu 30 Jahren verurteilt, ein Jahr verbrachte er in der Todeszelle, erlitt Hunger und Misshandlung. 1942 wurde er in ein Gefängnis in Donostia gebracht und leistete Zwangsarbeit beim Wiederaufbau der Stadt. In Zestoa (Gipuzkoa) sollte er 1943 in einer Zementfabrik arbeiten, die Nachschub für die kriegführenden Nazis produzierte, er machte Sabotageaktionen und musste nach Frankreich fliehen. Dort ergriffen ihn die Nazis und sperrten ihn in ein KZ in Hendaia (Hendaye), der Ort war gleichzeitig Basis der Blauen Division (Division Azul), einer spanischen Einheit, die zur Unterstützung der Nazis Freiwillige gegen die Rote Armee in den Krieg schickte. Dort kam er in Kontakt mit einer kommunistischen Guerrilla-Organisation, die Aktionen hinter der Grenze organisierte, sogenannte Maquis, die für geheime Aufträge über die Pyrenäen einsickerten mit dem Ziel, das Regime zu schwächen. Mit einer Gruppe gelangte er bis San Sebastian, wurde aber zusammen mit vielen anderen vom später berüchtigten Folterer Meliton Manzanas gefangen genommen. Im Juli 1945 wurden er und 40 andere vor Gericht gestellt, es wurden fünf Todesurteile gesprochen, eines wurde vollstreckt. Marcelo erhielt 20 Jahre Strafe, die er in Burgos antreten musste. Nach seiner Entlassung heiratete er 1960 seine Verlobte und wurde Stahlwerker in Hernani. Am 23.Juli 2015 starb Marcelo Usabiaga im Alter von 98 Jahren in einem Krankenhaus von Donostia.usabiaga04

Ehrung in Elgeta 2015

Mit dem Tod von Marcelo Usabiaga und anderen Kämpfern jener Zeit werden die historischen Bezugspersonen immer weniger, immer weniger sind es, die in erster Person von jenen grausamen Ereignissen erzählen können, und Marcelo hat es bis zu seinem Ende mit viel Energie getan. Im April 2015 schaffte es der Erinnerungsverein Intxorta 1936 im gipuzkoanischen Ort Elgeta, fünfzehn der damaligen KämpferInnen für Demokratie und Freiheit zu versammeln, darunter auch Usabiaga. Neben ihm auf der antifaschistischen Ehrenbank saßen Antonio Telleria Bilbao, José Moreno Torres und Baltasar Delgado Aguado, alle drei vom Bataillon San Andrés der Gewerkschaft ELA-STV; Manuel Sagastibeltza Negrete vom Bataillon Abellaneda der Partei EAJ-PNV, Regino Biain Guridi vom Bataillon Itxarkundia, EAJ-PNV; Inazio Ernabide Ecenarro vom Bataillon Loyola, EAJ-PNV; Benito Martín Barrioso vom Kultur- und Sport-Bataillon der Juventudes Socialistas Unificadas; Gerardo Bujanda Sarasola vom Bataillon Saseta der EAJ-PNV; Luis Ortiz Alfau vom Bataillon Casero der Republikanischen Linken; Juan Azkarate Araucua, einziger noch Lebender der baskischen Hilfsmarine (Marina Auxiliar de Guerra); und Gregorio Urionaguena Arriaga vom Bataillon Eusko Indarra der linksnationalistischen Partei EAE-ANV. Außerdem sind noch am Leben: Miguel Soreasu und Fructuoso Pérez Arrospide, beide vom Bataillon Otxandiano, Antonio Izagirre vom Bataillon Abellaneda der EAJ-PNV, er ist bereits 102 Jahre alt, sowie Iñaki Errekabidea vom Bataillon Itxarkundia der EAJ-PNV.

Immer weniger Augenzeugen der Geschichte

Traurigerweise gibt es keine Anhaltspunkte, ob noch Frauen am Leben sind, die in weit geringerer Zahl ebenfalls in den baskischen Bataillonen kämpften. Die letzte verstorbene Milizionärin war Julia Hermosilla von den Antifaschistischen Milizen der CNT (Milicias Antifascistas de la CNT), wie Azurki in seinem Buch schreibt, sie starb im Jahr 2009 in Baiona (frz: Bayonne).

Marcelo Usabiaga Jauregui starb nur wenige Monate nach Felix Padin, dem 98-jährigen Anarchisten vom Bataillon Isaac Puente; nach Mikel Garmendia Olaziregi vom Bataillon Itxarkundia der EAJ-PNV; nach Sebastián Mendívil Urquijo vom Bataillon Bakunin der CNT; nach Juan Larrinaga Atxabal Txarri vom Bataillon 40 Mungia der EAJ-PNV, und nach Marcelino Bilbao vom Bataillon Isaac Puente der CNT (4).

Als er die Nachricht vom Tode Marcelo Usabiagas erhielt, sagte der 1918 geborene Milizionär José Moreno Torres: “Marcelo Usabiaga? Der Kommunist, der bei keiner Erinnerungsveranstaltung fehlte. Das bedaure ich sehr und drücke seinem Sohn und dessen Frau und seiner ganzen Familie mein tiefstes Bedauern aus. Wir werden immer weniger! Und das Interesse der Kommunikationsmedien an unserer Geschichte hat auch sehr stark nachgelassen“. José Moreno Torres, PNV-Mitglied und Ex-Vorsitzender des Vereins Aterpe 1936, wird im Oktober 98 Jahre alt.usabiaga06

Vertreterinnen der kommunistischen Jugend (Gazte Komunistak) haben Usabiagas mit den folgenden Worten gedacht: “Izan zirelako gara, garelako izango dira. Camarada, no has muerto, tu corazón late en nuestros puños. Adiorik ez!” (Uns gibt es, weil es sie gab und es wird andere geben, weil es uns gibt. Genosse, du bist nicht tot, dein Herz schlägt in unseren Fäusten. Es ist kein Abschied!). Der Journalist Aitor Azurki, treuer Begleiter Usabiagas in den letzten acht Jahren, schrieb in einem Meinungsartikel in Mugalari.info: “Ich bin davon überzeugt, dass du auch nach deinem Tod als Vorbild in der Erinnerung Hunderter weiterkämpfst. Und obwohl viele Jahre und Jahrzehnte vergangen sind und sich die Gesellschaft verändert, die Erinnerung marginalisiert wird und Vergessen und Gleichgültigkeit sich in uns ausbreiten, bleibt mir zuletzt doch, deinem Beispiel zu folgen von unseren heutigen Kampfplätzen aus, die immer weniger Personen füllen, mit meinen Worten als Waffe und an das erinnernd, was du warst und bist: ein unbesiegbarer Kämpfer.“

Miguel Usabiaga, der Sohn Marcelos, Architekt und preisgekrönter Schriftsteller, bedankte sich im Namen der Familie für die unzähligen Zeichen der Anerkennung und Freundschaft, die sein Vater erfahren konnte und erinnerte daran, dass ein Bruder Marcelos, Bernardo Usabiaga, kurz nach Kriegsbeginn im August 1936 in Pikoketa, Gipuzkoa (5) erschossen worden war.usabiaga07

ANMERKUNGEN:

(1) Der Begriff ist abgeleitet von “eusko“, auf Euskadi bezogen und “guda“, was auf Baskisch Krieg bedeutet.

(2) Ein Großteil der Information ist einem Artikel der Tageszeitung Deia vom 26. Juli 2015 entnommen. Originaltitel: “Uno de los últimos adioses a los soldados del Eusko Gudarostea“, von Iban Gorriti.

(3) Glossar der Parteien und Abkürzungen:
• PCE-EPK: Partido Comunista de Euskadi-Euskadiko Partidu Komunista (Baskische Kommunistische Partei)
• Ezker Anitza-IU (span: La Izquierda Plural, dt: Breite Linke) ist die baskische Föderation der Vereinigten Linken (Izquierda Unida), gegründet im Januar 2012 von Sektoren der Partei Ezker Batua-Berdeak (Vereinigte Linke-Die Grünen), die bis dahin baskischer Ableger der IU war. Ezker Anitza ist integriert in die baskische kommunistische Partei PCE-EPK.
• ELA-STV: Eusko Langileen Alkartasuna, Solidaridad de los Trabajadores Vascos (Solidarität baskischer ArbeiterInnen). ELA-STV, oder einfach ELA ist eine Gewerkschaft baskisch-nationalistischer Ausrichtung, die im Jahr 1911 im Umfeld der baskisch nationalistischen Partei PNV gegründet wurde. Heute ist die Gewerkschaft organisch an keine Partei gebunden. Sie ist die mitgliederstärkste Gewerkschaft der Autonomen Region Baskenland (Comunidad Autónoma Vasca, CAV) und hat einen anti-neoliberalen Diskurs.
• EAE-ANV: Die politische Partei Eusko Abertzale Ekintza, Acción Nacionalista Vasca (Baskische Nationalistische Aktion) wurde 1930 gegründet. Sie war die erste baskisch-nationalistische Partei, die sich als links, republikanisch und unabhängig definierte. Nach dem Sieg Francos wurde sie verboten und ihre Besitztümer beschlagnahmt.
• EAJ-PNV: Euzko Alderdi Jeltzalea-Partido Nacionalista Vasco (Baskische Nationalistische Partei). Gegründet wurde sie 1895, ideologisch gründet sie sich auf einem baskischen Nationalismus christlich-demokratischer Ausrichtung. Nach dem Militärputsch Francos im Juli 1936 und dem kriegsbedingten Zugeständnis einer regionalen Autonomieregierung wurde inmitten des sogenannten Bürgerkriegs José Antonio Aguirre von der Partei PNV zum ersten baskischen Ministerpräsidenten gewählt (baskisch: Lehendakari). Diese Präsidentschaft wurde auch im Exil aufrecht erhalten bis nach dem Tod Francos. Von den ersten freien Wahlen nach der Diktatur im Jahr 1979 bis 2009 war die Partei ununterbrochen an der Regierung der neuen Autonomen Region Baskenland.
• Izquierda Republicana: Republikanische Linke. Historische Partei (1934), deren Gründer Manuel Azaña während des Spanischen Krieges von 1936 bis 1939 zum Präsident der Republik gewählt wurde. Während der franquistischen Diktatur verschwand die Partei fast vollständig, in Mexiko halten republikanische Exilanten ihr Erbe aufrecht. Ab 1977 wurde sie wieder aufgebaut, allerdings ohne die frühere Bedeutung wiederzuerlangen.
• CNT (Confederación Nacional del Trabajo) ist ein Zusammenschluss verschiedener autonomer Gewerkschaften anarchosyndikalistischer Ideologie im spanischen Staat. Sie wurde 1910 in Barcelona gegründet und ordnet sich der weltweiten Organisation AIT (Asociación Internacional de los Trabajadores) zu. Nach Francos Sieg wurde die Organisation mithilfe eines schnell erlassenen Gesetzes von 1939 (Ley de responsabilidades políticas, deutsch etwa Gesetz über politische Verantwortlichkeiten) illegalisiert und enteignet (Lokale, Material, Fahrzeuge, Bankkonten, kollektive Unternehmen, Archive, etc.). Die CNT hatte damals ungefähr eine Million Mitglieder und eine breite Basis in mehreren Regionen des spanischen Staates. Besonders stark war sie in Katalonien und Andalusien. Nach Francos Tod wurde sie wieder zugelassen und im Jahr 1979 fand in Madrid der erste Kongress zur Neuorganisation statt.
• Aterpe 1936 ist ein Verein, der zur Erinnerung an die Milizen der verschiedenen Bataillone gegründet wurde, die sich trotz ideologischer Unterschiede zur Verteidigung der Republik unter der Führung der baskischen Regierung zusammengeschlossen hatten: Frauen, Männer, Republikanerinnen, Sozialisten, Nationalistinnen, Anarchisten, Kommunistinnen, etc. Am 18. Juni 2006, einen Tag vor dem 69. Jahrestags des Falls von Bilbao organisierte Aterpe 1936 eine Gedenkveranstaltung in Artxanda und weihte die Skulptur “La Huella“ (der Fingerabdruck) des Bildhauers Juanjo Novella ein.

(4) Marcelino Bilbao vom Bataillon Isaac Puente der CNT, Artikel bei Baskultur.Info.

(5) Pikoketa: Zur Kleinstadt Oiartzun (Gipuzkoa) gehörender Bauernhof, auf dem seit 1978, nach Exhumierung eines Massengrabs jährlich im Oktober eine Ehrung für die Erschossenen stattfindet. Der Bauernhof war Stützpunkt einer Miliz, die vorwiegend aus freiwilligen Mitgliedern der kommunistischen Partei bestand, als er am 11. August 1936 von den Franquisten angegriffen und eingenommen wurde. Nur zwei Jugendliche (Alejandro Colina und Patxi Arocena) konnten fliehen. Die anderen neun freiwilligen Jugendlichen (der älteste 25, der jüngste 17 Jahre alt, darunter zwei Frauen) wurden zusammen mit den vier Verantwortlichen der baskischen Verteidigungsarmee festgenommen und an den Mauern des Bauernhofs sofort erschossen und vergraben. Die Ehrung wird jährlich im Oktober von Familienangehörigen und dem republikanischen Verein “Nicolas Guerendiain“ organisiert, Guerendiain war erster republikanischer Bürgermeister der Stadt von 1890 bis 1893. Während der Gedenkfeier werden die Namen der 13 Ermordeten vorgelesen: Mertxe López Cotarelo, Pilar Vallés Vicuña, José María Arruti Idiakez, Victor Genua, Jesús López Casado, Agapito Dominguez, Bernardo Usabiaga Jauregui, Manuel Justo Alberti, Miguel López Pascual, Vicente Argote, Agustin Bermejo, Felix Luz Etxeberria und Angel Braña López.

FOTOS:

(*) Alle Fotos sind von einer Erinnerungs-Veranstaltung in Zarautz im April 2012, an der Marcelo Usabiaga teilnahm. Foto Archiv Txeng

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