Fußball im Zeichen der Pandemie
Die abgelaufene spanische Fußball-Saison 2019/2020 als irregulär zu bezeichnen, wäre eine glatte Untertreibung. Denn ab März 2020 war praktisch nichts mehr wie geplant. Wegen der Coronavirus-Pandemie wurden Spiele und ganze Turniere abgesagt, alles fand nur noch unter Ausschluss des Publikums statt. Vereine verloren Millionen Fernsehgelder, Profispieler mussten Gehaltseinbußen hinnehmen. Nur seinem Status als wichtigste Nebensache der Welt verdankt der Kicksport, dass er nicht komplett lahmgelegt wurde.
Es muss schon viel passieren, dass eine Fußball-Europa-Meisterschaft abgesagt wird, wie auch die geplanten Olympischen Spiele und viele andere Sportveranstaltungen. Die Coronavirus-Pandemie machte es möglich. Und wo nicht abgesagt, wurde das Publikum weitgehend ausgeschlossen. An der Tagesordnung waren Meldungen von Covid-infizierten Sportlern, die sogar die Not-Spielpläne durcheinander brachten.
Während die alte Saison noch nicht zu Ende ist, hat die neue bereits begonnen! Denn als sich die europäische Fußball-Elite in Lissabon traf, um an einem einzigen Ort die Endrunde der Champions-League auszuspielen, begannen die übrigen Clubs bereits mit der Vorbereitung der neuen Saison. Für einige Spieler bedeutet das ziemlich wenig Urlaub. Und die Aussicht auf eine neue Saison mit so vielen Spielen wie nie zuvor. Womöglich weiterhin ohne Zuschauer*innen. Da tröstet es wenig, dass vorläufig fünf statt drei Spieler pro Spiel gewechselt werden können. Wir müssen uns daran gewöhnen, dass die “neue Fußball-Normalität“ weitere Überraschungen bringen wird. Nicht unbedingt zum Genuss der alten Fans.
FUSSBALL-EUROPAMEISTERSCHAFT
Die Absage dieses alle vier Jahre gespielten Turniers war der eigentliche Hit der Saison. Dieser “Rückschlag“ war zudem von großer Relevanz für das Baskenland. Denn drei Vorrunden-Spiele und eines der Zwischenrunde sollten in der bizkainischen Hauptstadt Bilbao (bask: Bilbo) ausgetragen werden. Drei Mal sollte die weitgehend verhasste spanische “Roja“ auf den heiligen Wiesen von San Mamés auflaufen, mitsamt ihrer ultra-nationalistischen, wenn nicht gleich pro-franquistischen Fans. Die städtischen Behörden erwarteten Hunderttausende von Fußball-Touristen und rechneten mit Millionen von Einnahmen. Bilbo stand ein Nonplusultra von Massentourismus bevor.
Dieser Kelch ging an der bilbainischen Bevölkerung vorbei und nicht wenige sind froh darüber. Fürs erste. Denn eine Wiederholung ist für das Jahr 2021 vorgesehen. So haben die vielen Gegen-Initiativen Zeitaufschub bekommen, um sich zu organisieren, Gegenargumente in die Öffentlichkeit zu tragen, und weiter für die offizielle Zulassung einer baskischen Auswahl bei internationalen Turnieren zu fordern. Denn an einem Punkt ist die Gegenbewegung gespalten. Während die Anti-Tourismus-Gruppen gegen den Overtourismus und seine Folgen arbeiten (und somit die Eurocopa an sich in Frage stellen), würden die harten Fußballfans eine Euro mit baskischer Beteiligung befürworten. Nun ist ein Jahr mehr Zeit, Argumente auszutauschen und zu mobilisieren.
REAL SOCIEDAD SAN SEBASTIÁN
Für “La Real” (in Abgrenzung zu “Real“ aus Madrid) war die Saison überaus positiv. Unter dem eigentlich als Not-Trainer eingesprungenen, dann jedoch zum Teamchef aufgestiegenen Imanol war das Team bis zum Ende immer oben dabei. Es war gelungen, mit Mikel Merino (Dortmund) und Nacho Monreal (Arsenal) zwei internationale baskische Stars an die Concha zu holen. Dazu kamen die Ausleihe des norwegischen Superstars Martin Odegaard von Real Madrid, die Formstärke des Eigentalents Mikel Oyarzabal und die Treffsicherheit des jungen Isak.
Vor drei Jahrzehnten ist La Real davon abgegangen, wie Athletic nur baskische Eigengewächse auflaufen zu lassen, dennoch ist der Club bekannt für viele Talente aus der eigenen Kaderschmiede. Bis zur Corona-Unterbrechung lag das Team vielversprechend auf dem vierten Platz, alle sprachen von Teilnahme an der Champions-League. Dazu kam es nicht, denn die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ohne Publikum im neu umgebauten Stadion Anoeta wurde zur spielerischen Katastrophe, die immerhin noch auf dem letzten Qualifikations-Platz für die Europa-League endete. Ein mindestens ebenbürtiger Erfolg war der Einzug ins Finale des spanischen Fußball-Pokals, dessen Austragung jedoch in den Sternen steht. Mit nur 73 gelben Karten zeigte das Team ein überaus faires Spiel, im Vergleich zu den 130 von Getafe. Die Tatsache, das jüngste Team der vergangenen Saison zu sein, verspricht Kontinuität für die kommende. Der Verlust des Stars Odegaard wurde kompensiert mit der Verpflichtung des Alt-Weltmeisters David Silva, der in Donostia seine Karriere von Manchester City abrunden will.
CA OSASUNA
Unter den fünf baskischen Teams in der ersten Liga beendete Osasuna (bask: Gesundheit) die Saison überraschend auf dem zweiten Platz (basken-intern). Dabei war Nichtabstieg einziges Ziel gewesen dieses ebenso überraschend wieder in die Erste gekletterten Clubs aus Pamplona (bask: Iruñea). Ein gutes baskisches Trainer-Tandem, eine kompakte Mannschaft ohne große Stars und leidenschaftlicher Fußball waren die Markenzeichen – endlich konnte man auch mal wieder bei Athletic Bilbao gewinnen und Platz zehn in der Tabelle erkämpfen. Verschmerzt wurde sogar, dass sich der Top-Torschütze im Januar schwer verletzte.
Auch in der nächsten Saison müssen kleine Brötchen gebacken werden, für Stars und Einkäufe ist kein Geld vorhanden, umso weniger in Anbetracht der Corona-Krise. Dazu ist Entschuldung angesagt, denn vorherige Präsidenten haben den Club verantwortungslos verschuldet. Einige der Verantwortlichen saßen im Gefängnis und standen vor Gericht. Dabei ging es um Veruntreuung von Geldern und den Versuch, vor Jahren ein gegnerisches Team zu bestechen, um einem drohenden Abstieg zu entgehen.
ATHLETIC BILBAO
Mit Gaizka Garitano als Trainer hat Athletic endlich wieder Stabilität und Format erreicht. Das erhoffte Ziel, wieder in Europa spielen zu dürfen, wurde allerdings nicht erreicht, weil am Ende die Kräfte ausgingen. Mit Aritz Aduriz verabschiedet sich ein Spieler, der bereits in aktiven Zeiten zu einer Legende geworden ist. Jung kam er aus Donostia, wo ihm keine Chancen eingeräumt wurden. Doch die Bilbao-Trainer waren nicht alle von seinen Qualitäten überzeugt, er wurde wieder abgeschoben und wieder verpflichtet. Dann kam ein Intermezzo in Valencia und Mallorca, bevor er hocherfreut und mit bereits 30 Jahren seine dritte Etappe Athletic starten durfte. Er wurde zum unbestrittenen Torjäger und schoss mehrfach Barca ab. Nun war mit 39 Jahren und einem kaputten Becken Schluss.
Athletic war ohne Neuzugänge in die Saison gestartet und nach drei Spieltagen auf Platz eins gelandet. Doch konnte dieses Niveau nicht gehalten werden. Erst kurz vor der Zwangspause stimmten die Leistungen wieder: ein Europa-Platz war in greifbarer Nähe. Doch das Rest-Programm ohne Publikum war schwierig, am Ende klappte das Team mit drei Heimniederlagen in sich zusammen und wurde elfter.
Zu Jahresbeginn wurde allerdings gegen ausnahmslos niederklassige Teams und in dramatischen Auswärts-Spielen (Rückstände, Platzverweise, Verlängerungen) das spanische Pokalfinale erreicht – ausgerechnet gegen La Real! Bislang gibt es jedoch keinen Termin für das Finale. Weil für Neuverpflichtungen kein Geld da ist, muss der einzige Club in der Liga, bei dem nur regionale Spielerinnen und Spieler eingesetzt werden, einmal mehr auf den eigenen Nachwuchs setzen. Die Vorbereitung zur neuen Saison begann wenig erfreulich mit einer Reihe von Krankmeldungen, sechs Spieler hatten sich im Urlaub den Coronavirus eingefangen und betrachten nun die ersten Übungen der Kollegen aus ihrer häuslichen Quarantäne. Das Thema wird die kommende Liga dauerhaft begleiten – so sicher wie das Amen in der Kirche!
Einige Spieler von Athletic haben eine einzigartig neue Form gefunden, ihre Vereinstreue zu demonstrieren. Bei Vertrags-Verlängerungen werden üblicherweise millionenschwere Ablöse-Summen vereinbart, die bei Vereinswechseln von den neuen Clubs bezahlt werden müssen. Die Spieler aus Bilbao verzichten auf diese Formalität - eine Praxis, die in keinem anderen Club zu beobachten ist. Sie machen damit deutlich, dass sie erstens kein Interesse an einem Wechsel haben und legen zweitens mögliche Dennoch-Wechsel allein in die Hand des Clubs, der so den Preis allein bestimmen kann. Athletic ist eben Athletic.
SD EIBAR
Der Club aus Gipuzkoa mit dem kleinsten Stadion der Liga und der einzigen Frau als Präsidentin stand am Ende mit dem Rücken zum Abgrund. Doch nach einem Aufbäumen konnte der Abstieg verhindert werden, auf Platz 14 und sechs Punkte vom Abstieg entfernt. Jedenfalls war die Weiterarbeit mit dem Trainer José Luis Mendilibar trotz kritischer Situation zu keiner Zeit in Frage gestellt. Seit fünf Jahren stellt Mendi immer wechselnde Team zusammen, denn der kleine Club kann sich keine teuren und langfristigen Verpflichtungen leisten. So kommen immer wieder neue gute Spieler, die in anderen Team keinen Platz (mehr) haben, im Erfolgsfall aber auch schnell wieder weiterziehen. Weil die Saison durch die Pandemie über die übliche Vertrags-Laufzeit hinaus (30. Juni) verlängert werden musste, verlor das Team für die letzten Spiele auch noch zwei Leistungsträger, die bereits vorher bei anderen Clubs unterschrieben hatten. Geschichten der Pandemie. Auch 2021 wird es um nichts anderes gehen als um den Klassenerhalt.
DEPORTIVO ALAVÉS
Wie alle baskischen Teams begann auch Alavés mit einem baskischen Trainer, in diesem Fall Asier Garitano, der die Saison wegen drohender Abstiegsgefahr jedoch nicht beenden durfte. Die Club-Verantwortlichen sind schon länger bekannt dafür, dass Übungsleiter bei vorübergehender Erfolglosigkeit schnell abgeschossen werden, im vergangenen Jahr waren es gleich drei. Zwar wurde das Ziel Klassenerhalt auf Platz 16 drei Punkte über dem Abstieg knapp erreicht, doch insgesamt war das Jahr enttäuschend. Zumal es gut angefangen hatte und Alavés unter den oberen sieben gestanden hatte. Doch dann ging es bergab. Mit wieder neuem Trainer geht es in eine weitere Nichtabstiegs-Saison, in der sich der größte Vereinserfolg, das Euro-Finale gegen Liverpool, zum 20. Mal jähren wird. Gleichzeitig steht das 100-jährige Vereinsjubiläum an, da ist Absteigen aus historischen Gründen ohnehin verboten.
DAS POKALFINALE
Dass zwei baskische Teams ins spanische Cup-Finale kamen war eine der Besonderheiten der Liga 2020. Für Athletic ist es bereits das vierte Finale in zehn Jahren, La Real hingegen liegt der Pokal nicht besonders. Doch diesmal wurde sogar Real Madrid im Halbfinale im Bernabeu-Stadion ausgekontert. Nach langen Jahren wird es also wieder einen baskischen Cupsieger geben. Oder doch nicht?
Es ist nicht das erste rein baskische Duell um den spanischen Pokal. Dreimal kam es in der Vergangenheit zu solchen Paarungen, die ersten beiden waren Derbys zwischen Bizkaia und Gipuzkoa. 1910 gewann Athletic gegen Vasconia Sporting Club de San Sebastián, einen Vorgängerclub des heutigen Real Sociedad. Da sich in jenem Jahr die spanischen Clubs nicht einig waren über den Austragungsort, kam es in Madrid zu einem Parallelturnier mit dem FC Barcelona als Sieger. Beide Titel wurden später einvernehmlich anerkannt. Für Athletic war dies nach 1903 und 1904 bereits der dritte Pokal-Sieg, insgesamt wäre das kommende Finale für die Bilbainos der 40. Anlauf bei bislang 23 Titeln. Dagegen stehen die Donostiarras von La Real mit sechs Teilnahmen und zwei Titeln (1909 und 1987) eher schwach da.
Im Jahr 1913 standen sich mit Athletic und Racing de Irún erneut zwei baskische Clubs gegenüber, dabei gewannen die Grenzstädter aus Irún, aus denen später Real Unión hervorgehen sollte. Eben jener neue Club stand 1927 schließlich dem Club Arenas aus der Bilbo-Vorstadt Getxo gegenüber, erstere gewannen mit 1 zu 0. Der in jener Zeit erfolgreiche Club Arenas stand insgesamt vier Mal in einem Finale und gewann eines gegen Barcelona; Real Unión gewann vier von fünf gespielten Endspielen (1913, 1915, 1918, 1924, 1927). Danach waren beide am Ende ihrer Erfolgsspur, aktuell sind sie in der dritten und vierten Liga zu finden.
Spannende Frage ist, ob und wann dieses vierte baskische Pokal-Finale ausgetragen werden soll. Die Präsidenten beider Vereine kamen überein, dass man mit der Ansetzung des Spiels warten wolle, bis wieder Zuschauer in Stadien zugelassen werden. Unsinnigerweise steht mit Sevilla der Austragungsort bereits fest, nicht jedoch das Datum. Der eigentliche Termin Ende April wurde auf September und danach ein weiteres Mal auf Weihnachten verschoben. Nachdem die zweite Welle der Pandemie die Zulassung von Zuschauer*innen in weite Entfernung gerückt hat, wird nun eine Option für April 2021 diskutiert.
Nach dem üblichen Fußball-Kalender wäre dann sogar ein Doppelfinale möglich, denn auch 2020-2021 wird es selbstverständlich ein Pokal-Turnier geben, an dem die aktuellen Finalgegner ebenfalls teilnehmen. Bisher jedenfalls beharren die beiden Clubs steif und fest auf der Beteiligung des Publikums für das historische Spiel. Athletic hat dafür sogar einen besonderen Preis bezahlt. Denn normalerweise qualifiziert sich der Pokalsieger ebenfalls für Europa. Darauf haben beide Clubs verzichtet, La Real hat sich jedoch in der Liga qualifiziert. So gesehen wäre Athletic, wenn das Finale (ohne Publikum) gespielt worden wäre und selbst wenn Athletic verloren hätte, als stellvertretender Pokalvertreter in der Europa-League. Ein hoher Preis, den das treue Athletic-Publikum sicher zu schätzen weiß.
DAMEN-FUSSBALL
Im Gegensatz zu den unermüdlichen Versuchen der Liga-Verantwortlichen, die Männer-Liga auch in Pandemie-Zeiten um jeden Preis zu Ende zu spielen, wurde bei den Frauen kurzer Prozess gemacht. Aus dem Tabellenstand zu Beginn des Corona-Alarmzustands wurden die Meisterinnen abgeleitet (Barcelona) und die Absteigerinnen (Valencia, Español Barcelona). Die Frauenteams von CA Osasuna und Deportivo Alavés mischen in der Zweiten Liga an der Spitze mit und werden versuchen, das baskische Kontingent an Clubs in der ersten Frauenliga zu erhöhen. Daran ist Osasuna in diesem Jahr knapp gescheitert.
Der hässliche Moment der Saison ereignete sich beim sogenannten Supercup. Als überraschende Pokalsiegerinnen 2020 standen sich die Frauen von Real Sociedad und die Meisterinnen vom FC Barcelona gegenüber. Das Ergebnis machte auf drastische Weise deutlich, dass im Damen-Fußball ein riesiger Klassenunterschied vorherrscht. Die meisten Clubs investieren eher wenig, drei hingegen machen die Ausnahme und kaufen der Konkurrenz die Spielerinnen weg. Einer dieser drei ist der katalanische Großclub, und so erklärt sich das Ergebnis von 10 zu 1.
Zu befürchten ist, dass sich diese Tendenz weiter fortsetzt. Denn neben den Reichen von Atletico Madrid hat sich nun auch Real Madrid in der Liga angemeldet, per Übernahme des Madrider Clubs Tacón Femenino, das in der abgebrochenen Liga den 10. von 16 Rängen erreichen konnte. Nun werden Schecks auf den Tisch gelegt, Athletic Bilbao hat auf diese Weise zwei seiner Leistungs-Trägerinnen verloren, eine an Real, die andere an Barcelona. Die Liga 2020-2021 wird so zum erklärten Dreikampf der Kapitalkräftigen.
Zu einer eher gespenstischen Vorstellung des Frauen-Fußballs wird die Endrunde der Damen-Champions-League, die (ebenfalls im Modus Endturnier ohne Rückspiele) für Ende August 2020 nach Bilbo und Donostia vergeben wurde. Acht Teams treten an, inmitten der zweiten Coronavirus-Welle, die auch im Baskenland tiefe Spuren hinterlässt und erneut zu schroffen Einschränkungen im öffentlichen Leben geführt hat. Doch das gilt (galt) nicht für die Sonderklasse des Frauen-Fußball, die aus Paris, Lyon, München, Wolfsburg, London, Glasgow, Madrid und Barcelona anreist, um sich in einem eher traurigen Spektakel ohne Publikum zu den Meisterinnen aller Meisterinnen krönen zu lassen. Tourismus wird das nicht provozieren, aber immerhin werden die Teams mit Betreuer*innen elitären Hotels untergebracht. Auch das sind Einnahme-Brosamen, die in Krisenzeiten willkommen sind.
WEITERE LEIBESÜBUNGEN …
BASKETBALL: Bilbao Basket hielt sich nach dem Wiederaufstieg in die erste Liga auf einem vorderen Platz, der zur Teilnahme am Endturnier um die Meisterschaft berechtigte. Dort war schnell Schluss. Den Kopf oben behielt hingegen CD Saski Baskonia aus Vitoria-Gasteiz, seit Langem der Vorzeigeclub des baskischen Saskibaloia. Die aus aller Herren Länder zusammengewürfelte Truppe holte nach knappem Sieg über den FC Barcelona überraschend ihren vierten spanischen Meistertitel.
GOLF: So unattraktiv, ungeliebt und unbaskisch das Golf-Spiel auch sein mag, derzeit vergeht kein Tag, dass baskische Tageszeitungen ohne ganzseitige Reportagen über die Nummer eins der Golf-Welt auskommen. Jon Rahm (wie die Sahne) heißt der 1994 geborene Sunnyboy, Rodríguez mit zweitem Familiennamen. Geboren wurde er im kleinen Kaff Barrika an der baskischen Westküste, dreißig Kilometer vor Bilbao. Seit Juli 2020 führt er die Weltrangliste der Profi-Golfer an. Den rührigen Nachnamen verdankt er einem Schweizer Vorfahren, der in den 1820er-Jahren nach Bilbao ausgewandert war.
Rahm spielte für die Arizona State University erfolgreich College-Golf. Er gewann in dieser Zeit 11 Titel und führte insgesamt 60 Wochen das World Amateur Golf Ranking an. Nach seinem Uni-Abschluss wurde er 2016 Berufsgolfer. Bereits im ersten Jahr seiner Profilaufbahn bestätigte er seine guten Ergebnisse und spielte sich zwischenzeitlich bis auf Platz 2 der Weltrangliste. Sein bislang größter Erfolg war der Gewinn der Dubai World Championship, dem Abschlussturnier der European Tour, in den Jahren 2017 und 2019. Im Juli 2020 erreichte Jon Rahm durch seinen Sieg beim Memorial erstmals die Spitze der Golfweltrangliste (Wikipedia). So viel also zu denen, die außerhalb des Fußballs ebenso viel Geld verdienen.
ABBILDUNGEN:
(1) Athletic Bilbao (rtve)
(2) Eurocopa (uefa)
(3) Real Sociedad (marca)
(4) Osasuna (eldesmarque)
(5) Athletic Bilbao (marca)
(6) Eibar Mendilibar (youtube)
(7) Alaves (as)
(8) Frauen-Cup (marca)
(9) Real Union 1924
(10) Jon Rahm (elperiodigolf)
(PUBLIKATION BASKULTUR.INFO 2020-08-21)