BASKENLAND NAVARRA: Umfassende Geschichte des historischen Baskenlandes und seiner verschiedenen Regionen, Geschichte des Königreichs Navarra, Aufteilung des Baskenlandes zwischen zwei Staaten und in drei Verwaltungs-Einheiten.
Demokratie oder Franquismus light?
40 Jahre demokratische Verfassung – oder – Light-Version des Franquismus: Am 6. Dezember 1978 wurde nach dem offiziellen Ende des Franquismus die neue spanische Verfassung per Referendum beschlossen. Sie sollte endlich eine demokratische Epoche in der spanischen Geschichte einleiten. Der 6. Dezember ist deshalb Feiertag und heißt Verfassungstag. Alle im Lande nehmen die Gelegenheit wahr, ein Fazit zu ziehen. Die Schlussfolgerungen zum Thema Verfassung könnten jedoch unterschiedlicher nicht sein.
Streit um die katalanische Republik
Wer vor 20 Jahren prophezeit hätte, Katalonien sei noch vor dem Baskenland die erste Region des spanischen Staates, die die Frage der Selbstbestimmung stellen würde, wäre milde belächelt worden. Die Gründe für diese überraschende Entwickung sind interessanterweise mehr in Madrid zu suchen als in Katalonien selbst. Hier war auf institutionellem Weg versucht worden, legitime Rechte und Kompetenzen der Region zu stärken, was in Spanien auf taube Ohren gestoßen ist. Ergebnis: die katalanische Republik.
Etappen eines politischen Konflikts
2011 hat die baskische Untergrund-Organisation ETA ihren bewaffneten Kampf für beendet erklärt. 2017 hat ETA ihre Waffenarsenale übergeben und 2018 hat sie sich nach einer Befragung unter ihren Militanten aufgelöst. Für die einen waren diese 60 Jahre antifranquistischer Widerstand und Kampf für ein sozialistisches Baskenland – für die anderen waren es Jahrzehnte des Terrors. Der Streit um die Geschichtsschreibung ist schon längst im Gang. Rückblick auf die Ereignisse der vergangenen 60 Jahre.
Parlamentarische Wege zum Sozialismus
Der baskische Politiker Arnaldo Otegi spielt weiter den Feuerwehrmann. Im März 2016 wurde er nach sechseinhalb Jahren aus der Haft entlassen. Sofort trat er seinen Job als Generalsekretär der neuen Linkspartei Sortu an, der wegen seiner Abwesenheit vakant geblieben war. In jenem Moment wurde er von seiner Partei gleichzeitg als Retter in der Krise gesehen. Nun soll er der Linkskoalition Euskal Herria Bildu ebenfalls aus der Krise wieder auf die Sprünge helfen. Wir schreiben Juni 2017.
Von Faschisten in Madrid ermordet
Am 1.Februar 2018 waren es genau 38 Jahre, dass die baskische Studentin und linke Aktivistin Yolanda González Martín in Madrid von Ultrarechten entführt und ermordet wurde. Im Stadtteil Bilbao-Deustuibarra, wo sie 1961 geboren wurde, vergeht kein Jahr ohne Gedenkveranstaltung für die junge Trotzkistin, die nur 19 Jahr alt wurde. Verantwortlich war eine faschistische Gruppe. Kleine Plätze tragen seit zwei Jahren nach Beschlüssen der Stadtregierungen offiziell ihren Namen, sowohl in Madrid alsauch in Bilbao.
Das erfolgreiche Ende des Franquismus
Die Forderung nach einer Generalamnestie für alle politischen Gefangenen fand im Baskenland vor 40 Jahren breite Unterstützung. 1977 wurden drei Aktionswochen organisiert, das spanische Regime reagierte mit mehreren Teilamnestien. Die zweite Mobilisierungswoche im Mai verlief blutig, sieben Personen verloren das Leben durch das brutale Agieren der Guardia Civil. Die erreichte Amnestie hatte einen zweifelhaften Charakter, sie garantierte auch Straffreiheit für die Kriegsverbrechen der Franquisten.
Wechselvolle Geschichte einer königlichen Festung
Navarrer haben die Burg Irulegui gebaut, Navarrer haben sie abgerissen und Navarrer*innen sind nun dabei, die Reste der Festung wieder auszugraben. Irulegi diente einst dem Königreich Navarra als Stützpunkt. Später wurde es von Kastilien erobert, zurückerkämpft und von Navarra selbst geschliffen, um es nicht erneut dem Feind in die Hände fallen zu lassen. Seit 10 Jahren wird auf dem Berg im Aranguren-Tal gegraben, die Grundfesten sind schon deutlich zu sehen. Bald wird die alte Burg zu besuchen sein.
Ruinen der Festung Orzorrotz freigelegt
Im Laufe der Jahrhunderte hat die Natur die Reste der Festung Orzorrotz in Nord-Navarra unter der Oberfläche verborgen. Von kastilischen Truppen wurde die Burg um 1522 zerstört. Im Jahr 2016, fast 500 Jahre später, kommen bei Ausgrabungen Teile des Fundaments zum Vorschein, erneut sichtbar wird somit die Geschichte dieses strategischen Ortes im ehemaligen Königreich Navarra. Neben Orzorrotz wurden auch andere Burgen zerstört, um den Navarrern nach der Eroberung ihren Widerstandsgeist zu nehmen.